Am 1. März 2020 startet eine neue Initiative des deutschen Rat für Formgebung. Mit der Gründung des Institute for Design Research and Appliance (IfDRA) sollen die Wechselbeziehungen zwischen Theorie und Praxis im Design intensiviert werden. Die Einrichtung geht auf eine Anregung Stephan Otts zurück, dem bisherigen Chefredakteur des form-Designmagazins. „Ich bin davon überzeugt, dass im Transfer designwissenschaftlicher Ergebnisse in die Praxis wie auch in der Rückmeldung praktischer Bedarfe an die Forschung die Potenziale noch längst nicht ausgeschöpft sind“, erklärt Ott, der auch konstituierender Leiter des Instituts sein wird. Eine der vordringlichsten Aufgaben sei es, das Profil des Designs als Kerndisziplin für die strategische Entwicklung von Produkten, Marken und Dienstleistungen hervorzuheben.
Lutz Dietzold, Geschäftsführer des Rat für Formgebung sieht in dieser international orientierten Einrichtung für Designforschung und Anwendung, eine wichtige Erweiterung der zentralen Aufgabe des Rats, nämlich der Kommunikation und des Wissenstransfers im Bereich Design. „Das Institut bietet im Rahmen unseres Leistungsangebots eine weitere zukunftsgerichtete Möglichkeit, die Position des Designs im Sinne unserer Stifter und Kunden als eigenständige Disziplin in Kultur, Wirtschaft und Politik zu stärken“, sagt Dietzold in einer Mitteilung.
Die Intensivierung des Austauschs zwischen Wissenschaft und Praxis ist sicher eine löbliche Aufgabe, hoffentlich wird es auch darum gehen, die Designforschung voranzutreiben und neue Felder wissenschaftlich zu beackern. Design ist einerseits eine sehr praxisnahe Disziplin, andererseits sind Designer*innen in ihrer täglichen Arbeit oft Forscher*innen, die Sachverhalten ausführlich auf den Grund gehen. Tatsächlich werden die Aufgaben des Designs immer vielfältiger und dringen in immer mehr Bereiche vor. Darauf muss auch die Forschung reagieren. Eine fördernde Einrichtung, die diese Vielzahl vernetzt, kann – richtig gemanagt – eine wichtige Rolle spielen.
© Rat für Formgebung