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iF Design Award 2022 ist entschieden

iF Jury 2022, Berlin

Gerade die Jurierung vor Ort macht diesen Preis besonders wertvoll. Endlich war es wieder so weit. © iF DESIGN AWARD

iF DESIGN AWARD 2022 - The iF Final Jury 2022 in Berlin

Mit fast 11.000 Einreichungen war der iF Design Award 2022 der erfolgreichste aller Zeiten. Der große Pluspunkt beim diesjährigen Wettbewerb war, dass sich die finale Jury wieder live traf. 70 Designexperten aus 23 Nationen waren nach Berlin gereist – weitere fünf waren digital zugeschaltet. In dieser entscheidenden Juryrunde wurden 5.424 Beiträge begutachtet, die sich im Januar 2022 im Rahmen der iF Online Preselection von insgesamt rund 11.000 Produkten und Projekten aus 57 Nationen durchsetzen konnten.

Nach drei intensiven Jurytagen, an denen die Profis testeten, diskutierten und mitunter auch stritten, standen die Preisträger fest. Letztendlich dürfen sich 1.973 Teilnehmer über eine Auszeichnung mit dem iF Design Award 2022 freuen. Zudem wurden ganz besonders herausragende Designleistungen mit dem iF Design Award 2022 Gold prämiert. Dieser Premiumpreis ging an insgesamt 73 Einreichungen.

„Nie zuvor wurden so viele Arbeiten zu unserem Wettbewerb angemeldet. Dies spiegelt das Vertrauen unserer Teilnehmer in unsere Organisation und in die internationale, unabhängige und faire Experten-Jury wider“, zeigt sich Uwe Cremering, CEO iF International Forum Design GmbH, begeistert. „Dafür bedanke ich mich ganz herzlich: bei allen Teilnehmern und Juroren, beim gesamten iF-Team und natürlich dafür, dass so viele Unternehmen und Designer ihre Beiträge rechtzeitig nach Berlin geschickt haben. Denn nur so war es uns möglich, nach zwei rein digitalen Jahren endlich wieder eine Live-Jury zu organisieren.“

Jurierungsprozess mit Chairpersons

Zum zweiten Mal fungierten speziell ernannte Chairpersons – unabhängige Designexperten – als Hauptverantwortliche in der iF Jury. Diese sollen eine faire und unabhängige Jurierung sicherstellen, indem sie die Jurorengruppen unterstützend beraten und anleiten. Wie intensiv das Probieren und vor allem das Diskutieren ausfiel, schildert unter anderem Isabelle Dahlborg Lidström, Head of Design, Grow – Future proof brands aus Schweden. „Wir haben tagelang darüber diskutiert, wie komplex es heute ist, eine Verpackung zu entwerfen, die gleichzeitig auch ein Produkt ist. Wir haben versucht, Unternehmen und Marken herauszufiltern, die ganzheitlich agieren und auch Handwerkskunst, Nachhaltigkeit und Wirkung berücksichtigen.“

„Die vielen Diskussionen waren sehr lehrreich und inspirierend und boten mir die einzigartige Gelegenheit, mir ein Gesamtbild der aktuellen Designtrends zu machen“, betont Friederike Faller, Partner & Senior Project Manager, Holscher Design aus Dänemark: „Wo liegen die allgemeinen oder globalen Trends, und was sind die Treiber des Wandels? Welche Segmente entwickeln sich am stärksten – und wie?“

Fritz Frenkler, Inhaber, f/p design gmbh (Deutschland und Japan) streicht die Wichtigkeit des persönlichen Austauschs hervor: „Besonders beeindruckt haben mich die Einreichungen in der Kategorie Kameras. Obwohl es sich ja bereits um Hightech-Produkte handelt, schaffen es die Designer immer noch, ergonomische und ästhetische Optimierungen zu erreichen. Das haben wir auch bei den Werkzeugen gesehen. Der Standard ist wieder gestiegen. Gerade bei Hilfs- und Rettungswerkzeugen werden Materialien eingesetzt, die die Arbeiten erleichtern und diese sind bis ins letzte Detail durchgestaltet.“ Kritisch sieht Frenkler die Computer-Branche: „Im Bereich der Computer ist eine Differenzierung der Marken kaum noch sichtbar. Generell möchte ich den Einreichern empfehlen, mehr in die Präsentation ihrer Einreichungen zu investieren und ihre Produkte optimaler darzustellen.“

Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger

Michael Lanz, Managing Director designaffairs/Fjord aus Österreich, sah zwar generell ein hohes Niveau, dennoch hätte es Kategorien gegeben, die eine überdurchschnittliche Designqualität an den Tag legten. „Besonders bei den Elektrokleingeräten gibt es bei manchen Herstellern noch Verbesserungspotenzial bzgl. Produktqualität und Usability Design. Innovationen liegen eher in intelligenten Details, die den Nutzwert der Produkte verbessern. Erfreulich ist, dass viele Hersteller das Thema Nachhaltigkeit ernst nehmen und ihre Produkte zum Beispiel durch die Verwendung umweltfreundlicherer Materialien, gesenkten Energieverbrauch oder eine verbesserte Reparaturfähigkeit entsprechend optimiert haben.“

Auch Stina Nilimaa Wickström, Vice President Volvo Group Design (Schweden) sieht eine Trendwende: „Es ist inspirierend zu sehen, dass es Anzeichen für nachhaltigere Ansätze im Design gibt – Nachhaltigkeit ist der neue Luxus. Was bedeutet, dass einige der alten Ambitionen durch neue und sinnvolle Bestrebungen ersetzt werden.“

Die Preisverleihung des diesjährigen iF Design Award findet am 16. Mai 2022 im Friedrichstadt-Palast in Berlin statt.


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