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NEMO Group übernimmt FontanaArte und Driade

von Markus Schraml
Das wohl bekannteste Design von Driade, das bereits vielfach in Filmen zu sehen war, ist „Nemo“ von Fabio Novembre. Im Bild sind weitere Produkte des Unternehmens wie Ercole e Afrodite oder TENOCHTITLAN zu sehen. © Driade

Die Marktkonzentration in der italienischen Möbelindustrie schreiten voran bzw. verschiebt sich. Nun hat die NEMO Group die beiden traditionellen Unternehmen fontanaArte und Driade übernommen, die bisher Teil der Italian Creation Group waren. Die Expansion der Gruppe um den 1993 gegründeten Leuchtenhersteller Nemo Lighting startete 2020 mit dem Erwerb der Turiner Firma ILTI Luce (gegründet 1990), die auf Forschung und innovative Lösungen für Beleuchtungen in Museen, im Einzelhandel und Außenbereich spezialisiert ist. Drei Jahre später kam Reggiani Illuminazione dazu, ein historisches Unternehmen, gegründet 1957, im Bereich der Architekturbeleuchtung.

Jetzt also nehmen die Expansionsbestrebungen der NEMO Group erneut Fahrt auf. FontanaArte ist einer der ikonischsten Hersteller für dekorative Beleuchtung überhaupt. Gegründet von Gio Ponti und Pietro Chiesa im Jahr 1932 lag der Fokus von Anfang an darauf, das künstlerische Potenzial von Glas zu betonen. FontanaArte setzte Maßstäbe in der Verbindung von Kunst und Industrie. Nicht unähnlich zu Nemo bewahrt FontanaArte einerseits die Tradition der Gestaltungsmeister der Vergangenheit (Vico Magistretti, Pietro Maria Castiglioni oder Gae Aulenti) und führt andererseits den eigenen Spirit in zeitgenössischen Kreationen fort.

FontanaArte, Fontanella
„Fontanella“-Tischleuchte von Federico Peri. Sie besteht aus einem Innenrohr aus sandgestrahltem Glas und einem damit verbundenen äußeren geblasenem Glas. © FontanaArte

Das von Franco Cassina in Mailand gegründete Unternehmen Nemo Lighting, das heute von Federico Palazzari geführt wird, hat in seiner „The Masters“-Kollektion so klingende Namen wie Le Corbusier, Charlotte Perriand oder Franco Albini. Gleichzeitig wird hart daran gearbeitet, zukünftige Ikonen ins Leben zu rufen – unter mithilfe von Mario Bellini, Jean Nouvel oder Bernhard Osann.

FOX, Nemo, Osann
„FOX“ von Bernhard Osann begeistert durch ihre Leichtigkeit und gleichzeitig erstaunliche Stabilität. © NEMO

Dass der geballten Beleuchtungskraft der NEMO Group nun auch ein Unternehmen aus dem Möbelbereich hinzugefügt wird, scheint zunächst fragwürdig. Allerdings hat die 1968 gegründete Firma Driade mit ihrem ästhetischen Anspruch und einzigartigen Designs mehr als nur einen künstlerischen Hauch in ihrer DNS. Mit so einschneidenden Designs wie „Nemo“ von Fabio Novembre, dem „MT3“-Sessel von Ron Arad oder dem „Costes“-Sessel von Philippe Starck wird das Thema Lebensfreude auf unvergleichliche Weise in Objekte gegossen.

Ein Meilenstein in der Firmengeschichte von Driade war 1984 „Costes“, ein Design von Philippe Starck. © Driade

Die fünf Unternehmen der Gruppe werden weiterhin als eigenständige Einheiten operieren, jedoch in einem breiteren Kooperationsrahmen, der zum Wachstum der italienischen Unternehmen beitragen soll. Gemeinsam wollen sie ihre globale Wettbewerbsposition stärken, um auf die immer anspruchsvolleren Bedürfnisse des Marktes reagieren zu können. Dazu verfügen sie über eine kommerzielle Präsenz in Italien, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, den USA, China und dem Nahen Osten sowie ein Vertriebsnetz, das mehr als 80 Länder abdeckt.



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