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Salone del Mobile 2025 – erste Programmhighlights

von Markus Schraml
Kommunikationskampagne 2025 „Thought for Humans”: Konzept: Dentsu Creative Italy. © Bill Durgin

Der Salone del Mobile 2025 ist bereits ausverkauft, lautet die aktuell wichtigste Meldung der Organisatoren des weltweit größten Designevents. Gleichzeitig wurden die Eckpunkte der 63. Ausgabe bekannt gegeben: So werden vier große ortsspezifische Projekte umgesetzt und erstmals soll das Euroluce International Lighting Forum in Mailand über die Bühne gehen. Das ist ein neuer Zyklus von Gesprächen und Runden Tischen zum Austausch von Visionen sowie zur Sondierung neuer Geschäftsmöglichkeiten. Die Gestaltung der Kommunikationskampagne wird Dentsu Creative Italy verantworten. Sie läuft unter dem Titel „Thought for Humans“.

Der aufsehenerregendste Programmpunkt im Jahr der Euroluce-Biennale ist allerdings die Installation „Mother“ von Robert Wilson, die Michelangelos Meisterwerk gewidmet sein wird und die das Engagement des Salone unterstreicht, ein Kulturprogramm von internationaler Reichweite auf die Beine zu stellen. Michelangelos unvollendetes Werk, das im Museo della Pietà – Castello Sforzesco zu sehen ist, setzt Wilson in einen dramaturgischen Dialog mit Stabat Mater, einer meisterhaften Komposition des Esten Arvo Pärt. Robert Wilson ist bekannt für seine poetische Verschmelzung von Licht, Bewegung und Klang. Die New York Times bezeichnete ihn als „überragende Figur in der Welt des experimentellen Theaters“. Er sei ein Entdecker im Hinblick auf die Verwendung von Zeit und Raum auf der Bühne.

„Mother“ ist eine Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Mailand und soll nicht nur eine Veranstaltung des Salone für den Salone sein, sondern auch eine Hommage an die Stadt (die Installation bleibt bis zum 18. Mai geöffnet). Es stellt eine Brücke dar zwischen Mailand und der Welt. Zudem ist es eine Gelegenheit, neue Synergien mit der Milan Art Week zu schaffen, die einige Tage vor dem Salone stattfindet.

„Ich möchte meine eigene Vision von Michelangelos Meisterwerk erschaffen, das zum Zeitpunkt seines Todes unvollendet blieb, hin- und hergerissen zwischen einem Gefühl von Ehrfurcht und bewundernden Staunens“, betont Robert Wilson. „Allerdings wird ein Gefühl der Gelassenheit überwiegen, des Friedens mit sich selbst, auch angesichts der Tragödie des Todes. Religion spielt in meinem Fall keine Rolle. Es ist ein universelles Bild, eine spirituelle Erfahrung, die etwas Tieferes in uns bewegt, das keiner Erklärung bedarf.“

Nach seiner ersten Teilnahme mit dem visionären Projekt „Rooms and Secrets“ (Kurator: Achille Bonito Oliva) in der Rotonda della Besana (2000) vertiefte Wilson seine Zusammenarbeit mit dem Salone mit „Imagining Prometheus“ im Palazzo della Ragione (2003), „Everyone to the table!“ in der Gallery of Modern Art sowie „Perchance to Dream“ mit Roberto Bolle in New York (2010).

International Lighting Forum

2024 kuratiert Robert Wilson zusätzlich THE NIGHT BEFORE. OBJECT CHAIRS OPERA für die Eröffnungsnacht der 63. Ausgabe des Salone. Eine Zusammenarbeit mit dem Orchester des Teatro alla Scala unter der Leitung von Michele Spotti. Damit noch nicht genug, wird Wilson auch einer der Protagonisten des Euroluce International Lighting Forum sein, das am 10. und 11. April stattfindet. Mit offenen Diskussionen über Schlüsselthemen, Paradigmen und neuen Visionen der Beleuchtung soll das Euroluce-Erlebnis intensiviert werden. Als Teilnehmer wurden bisher DRIFT, A.J. Weissbard, Marjan van Aubel und Kaoru Mende bekannt gegeben.

Die Präsidentin des Salone del Mobilie.Milano, Maria Porro, kommentiert: „Vorstellungskraft war schon immer der Motor für Veränderungen. Aus diesem Grund hat der Salone auch dieses Jahr beschlossen, die Ergebnisse der rekordverdächtigen Ausgabe 2024 in ein Kulturprogramm auf höchstem Niveau zu investieren“.

25 Jahre SaloneSatellite

Einen Blick in die Geschichte des Salone und auf das Bestreben den Designnachwuchs zu unterstützen, wirft das von Corraini veröffentlichte Buch „Universo Satellite. 25 anni / years of SaloneSatellite“. Herausgegeben von Beppe Finesse feiert dieses Werk den enormen Beitrag, den diese von Marva Griffin Wilshire gegründete und kuratierte Veranstaltung für die italienische und internationale Designszene gebracht hat. Als Hommage an ein Vierteljahrhundert Nachwuchsförderung bietet das Buch eine chronologische Erzählung von 1998 bis 2024.

Anhand von mehr als 1.200 Bildern, unveröffentlichten Dokumenten und Zeugnissen stellt es die Komplexität und den Reichtum eines Projekts dar, das im Laufe der Zeit zu einem globalen Bezugspunkt für die Welt des Designs geworden ist. Das Buch dokumentiert nicht nur die ausgestellten Werke, sondern diskutiert auch den Kontext, in dem sie entstanden sind. So geht es über die bloße Katalogisierung hinaus und wird zu einer Wunderkammer des zeitgenössischen Designs.


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