Home Design As Time Goes By – Clessidre Sommerse von Venini

As Time Goes By – Clessidre Sommerse von Venini

von Caroline Wanderberg
Clessidre Sommerse sind nicht nur Sanduhren, sondern auch zeitlose Juwelen, die den schnell verschwindenden Augenblick der Gegenwart bewusst machen. © Venini

Können Designs, die vor über 60 Jahren kreiert wurden, heute noch relevant sein? Selbstverständlich und sicher im Fall von Clessidra, einer Sanduhr, die 1957 von Fulvio Bianconi und Paolo Venini ins Leben gerufen wurde. Es ist ein Paradebeispiel für die handwerkliche Meisterschaft in der Arbeit mit Muranoglas des 1921 gegründeten Unternehmens Venini.

Die neue ergänzende Serie verbindet wie die Originale zwei Techniken der Glasbläser. Einerseits die Sommerso-Technik, bei der zwei oder mehrere Schichten von kontrastierendem Glas übereinander gelegt werden, wobei ein eindrucksvoller Farbeffekt entsteht und andererseits die Incalmo-Technik, mit der zwei oder mehrere Glasgefäße miteinander verbunden werden können. Die daraus entstehende Sanduhr begeistert vor allem durch ihre schillernden Farben. Das Vergehen der Zeit erhält dadurch zusätzliche Bedeutung.

Clessidre Sommerse sind in zwei Größen erhältlich: Ø 11 cm x H 20 cm und Ø 14 cm x H 24 cm sowie in zwei Ausführungen: einfarbig glänzend (Apfelgrün, Eisberg, Bernstein und Grau) und zweifarbig matt (Apfelgrün/Eisberg, Grau/Eisberg, Bernstein/Grau). © Venini

Venini

Venini S.p.A., damals Cappellin, Venini & C., wurde 1921 von dem Mailänder Anwalt Paolo Venini (1895 – 1959) und dem venezianischen Antiquitätenhändler Giacomo Cappellin (1887 – 1968) gegründet und entwickelte sich zu einem Maßstab in der Welt des Kunstglases. Im Laufe der Jahre arbeitete Venini mit Künstlern wie Napoleone Martinuzzi, Carlo Scarpa und Vittorio Zecchin sowie nach dem Krieg mit Gio Ponti und Mimmo Rotella zusammen. Auch außergewöhnliche Kreative wie Peter Marino, Tadao Ando, ​​Gae Aulenti, Massimiliano Fuksas, Ettore Sottsass, Alessandro Mendini, Gaetano Pesce, Emmanuel Babled, Francesco Lucchese, Monica Guggisberg, Philip Baldwin und Ron Arad leisteten ihren Beitrag zum Ruhm des Unternehmens. Die Glashütte verkauft ihre Werke in zwei Kollektionen: Art Glass vereint eine Reihe außergewöhnlicher skulpturaler Vasen und Objekte für Inneneinrichtungen, Art Light zeigt Kronleuchter und Lichtinstallationen für große öffentliche oder private Räume.

Fulvio Bianconi

Fulvio Bianconi (1915 – 1996) arbeitete zeitlebens als Grafikdesigner und Illustrator mit den Mailänder Verlagen Mondadori, Bompiani und Garzanti zusammen. Außerdem widmete er sich der Freskenmalerei in den Galtrucco-Geschäften und in den Pavillons der Mailänder Messe. Diese Beschäftigungen verband er mit seiner anhaltenden Leidenschaft für Glas. 1946 ging er wiederholt nach Murano, um die Glasbläserkunst zu studieren. Dort traf er Paolo Venini, eine für beide entscheidende Begegnung: Die Kreativität dieses jungen Mannes markierte einen Wendepunkt in der Geschichte von Venini. Intensive Forschung und Experimente mit neuen Glasherstellungstechniken, die oft die Wiederbelebung sehr alter Fertigkeiten beinhalten, sind eine Konstante in Fulvio Bianconis Arbeit. Er strebte nach neuen Formen und Farben im Glas, wobei er stets eine Verbindung zwischen der Geschichte Muranos und der Moderne im Auge behielt.



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