Ingo Maurer (1932 – 2019) war zeit seines Lebens von der Glühbirne fasziniert. In vielen seiner künstlerischen Designs spielt sie eine Hauptrolle. Schon 1966 setzte er mit „Bulb“ dieser für ihn ultimativen Einheit von Technik und Design ein Denkmal, in dem er eine Glühbirne in eine Glühbirnen-ähnliche Glasform platzierte und so den Alltagsgegenstand zum Kunstwerk erhob. Die poetische Ironie des Meisters wird vom Münchner Unternehmen fortgeführt und 2025 in das Objekt Shhh! gegossen.
Shhh! ist eine Hängeleuchte in – wie könnte es anders sein – Glühbirnenform, die mit einem völlig unerwarteten Objekt kombiniert wird: mit einem Ohr umschließenden Kopfhörer. Damit werden zwei durchaus kritisch zu betrachteten Themen vereint. Der Lärm der Welt und die Lichtverschmutzung in dieser Welt. Beides ist vom Menschen und seinen Maschinen verursacht. Paradoxerweise gibt diese Glühbirne (obwohl es so erscheint) kein Licht ab, denn die eigentliche Lichtquelle befindet sich im Inneren des schalldichten Kopfhörers. Die Glühbirne sorgt nur dafür, dass sich das Licht im Raum stimmungsvoll ausbreitet. Zwei Richtstrahler an der Unterseite des Kopfhörers projizieren Akzentlicht auf die darunter liegenden Flächen.

Das Projekt, das aus einem Workshop zur Markenidentität unter der Leitung des Kreativteams von Ingo Maurer hervorgegangen ist, stellt einen Beweis dafür dar, dass die Geschicke des Unternehmens ganz im Sinne seines Gründers fortgeführt werden. Vor allem was den gestalterischen Zugang zu Lichtkreationen betrifft. Bravo!
Shhh! wird auf der diesjährigen Euroluce in Mailand im April offiziell vorgestellt.