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Maria Benktzons Lebenswerk bei DesignEuropa Awards ausgezeichnet

von redaktion
DesignEuropa Awards

Das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) richtete zum 4. Mal die DesignEuropa Awards aus. Die Gewinner dieses Preises für Industriedesign sind 2023 RemigoOne für einen elektrischen Außenbordmotor, Vittorio Bertazzoni, Matteo Bazzicalupo und Raffaella Mangiarotti für eine vollautomatische Espressomaschine und Maria Benktzon für ihr Lebenswerk.

Maria Benktzons Arbeit begleitet und definiert auf gewisse Weise die schwedische und nordische Wohlfahrtsgesellschaft. Der Begriff des demokratischen Designs, das allen gesellschaftlichen Schichten zugänglich ist, fußt auf Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität, Ästhetik und einem ausgeprägten Sinn für Ethik. Benktzons Arbeit hat entscheidend dazu beigetragen, zu zeigen, dass gutes Design für alle – bessere Umgebungen für alle schafft. Eines ihrer bekanntesten Projekte ist die tropffreie Kaffeekanne, die sie 1987 gemeinsam mit Sven-Eric Juhlin für Scandinavian Airlines (SAS) entworfen hat.

Eines der ersten Produkte, die aus ihrer Studienzusammenarbeit mit Juhlin hervorging, war das weltweit erste abgewinkelte Küchenmesser, das 1973 für Gustavsberg entworfen wurde. Vier Jahre später gestalteten sie die Knork-Gabel, die für Menschen gedacht war, die nicht in der Lage sind, zwei Hände zum Essen zu benutzen, also nicht mit Messer und Gabel essen können. Dieses Design war nicht nur elegant und funktional, sondern für die damalige Zeit auch revolutionär.

1988 wurde ihre Arbeit in der Ausstellung „Designs for Independent Living“ im Museum of Modern Art (MoMA) in New York gezeigt. Dies folgte ein Jahr nach ihrer tropffreien Kaffeekanne, die weltweit bei über 30 Fluggesellschaften zum Einsatz kam und von der mehr als 500.000 Exemplare produziert wurden. 1992 folgte ein ergonomisch gestaltetes Serviertablett mit Zuckerdose und Sahnekännchen sowie 1994 eine Saftkanne. Maria Benktzon ist die erste weibliche Gewinnerin des Lifetime Achievement Award der DesignEuropa Awards.

Außenbordmotor in Einheitsgröße

RemigoOne, der von der slowenischen Designerin Ajda Bertok entworfene elektrische Außenbordmotor, hat in der Kategorie „kleine und neu gegründete Unternehmen“ gewonnen. RemigoOne ist der weltweit erste vollständig integrierte, leichte Elektro-Außenbordmotor in Einheitsgröße. Es ist für alle Bootstypen bis zu 1.500 kg geeignet und wurde entwickelt, um die häufigsten Probleme vergleichbarer Außenbordmotoren zu lösen: Gewicht, Kabelkorrosion, Handhabung, Öllecks, Zuverlässigkeit und Haltbarkeit. Anstatt einfach einen Benzin-Außenbordmotor zu elektrifizieren, baute das Unternehmen einen Außenbordmotor, der alle Möglichkeiten der Technologie vereint sowie Material-/Nutzungsanforderungen berücksichtigt.

RemigoOne Außenbordmotor gewinnt DesignEuropaAward in der Kategorie kleine und neu gegründete Unternehmen. © Remigo

Stylishe, hochfunktionelle Espressomaschine

Die Kategorie „Größere Unternehmen“ konnten Vittorio Bertazzoni, Matteo Bazzicalupo und Raffaella Mangiarotti für sich entscheiden. Die vollautomatische Espressomaschine garantiert eine professionelle Zubereitung durch die direkte Vermahlung frischer Kaffeebohnen. Damit kann auf einfache und intuitive Weise eine große Auswahl an Kaffeegetränken (wie Ristretto, Espresso, Lungo und Americano) mit anpassbaren Stärken zubereitet werden. Das klare und sympathische Design ergibt sich aus der leichten Abschrägung der Umfangslinien und die zweifarbige Front mit mattem Finish und gebürstetem Aluminium. Bertazzoni ist CEO von smeg. Bazzicalupo und Mangiarotti, Architekten und Gründer von deepdesign, sind die Designer der smeg-Haushaltskleingerätekollektion und der smeg-Flagship-Stores in Mailand und London.

smeg-Espressomaschine von deepdesign. © smeg

Finalistin aus Österreich

In der Kategorie „kleine und neu gegründete Unternehmen“ war auch ein österreichisches Studio nominiert. Das Designstudio Mindful Design and Craft hatte den Mindful Design Coffee Brewer eingereicht. Es ist ein Produkt zur manuellen Zubereitung von Filterkaffee. Das Set aus Porzellan wurde von Petra Wieser entworfen und wird in Österreich handgefertigt. Sie hat es gemeinsam mit dem Kaffeeröster-Champion Felix Teiretzbacher entwickelt. Zur Gewinnung des gefilterten Kaffees kommt das „Pour Over“-Verfahren zum Einsatz. Es handelt sich um eine „indirekte“ Zubereitungsmethode, bei der herkömmliche Papierfilter bestimmte Bestandteile wie Bitterstoffe und Kaffeeöle aus den Kaffeebohnen zurückhalten. Dadurch können andere Geschmacksrichtungen mehr Platz einnehmen. Das minimalistische und zeitlose Design in Verbindung mit hochwertigen Materialien bildet die Grundlage dafür, dass dieses Set zu einem langlebigen Begleiter wird. Petra Wieser ist eine österreichische Designerin und Ergotherapeutin. Nach dem Studium „Manual & Material Culture“ an der New Design University in St. Pölten gründete sie ihr Studio „Mindful Design and Craft“.

Der Mindful Coffee Brewer im Design von Petra Wieser. © Petra Wieser

EUIPO

Das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum ist die Agentur der Europäischen Union (EU), die für die Verwaltung der Unionsmarke und des eingetragenen EU-Designs, die europäische und internationale Zusammenarbeit im Bereich des geistigen Eigentums sowie die Europäische Beobachtungsstelle für Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums zuständig ist.


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