Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg steht für Spitzenforschung in Österreich. Nun soll der Campus erweitert werden. Den dafür europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb konnte das Büro ATP architekten ingenieure gewinnen. Der Entwurf des Integralen Planungsbüros soll ein starkes Signal für Nachhaltigkeit setzen.
In der aktuellen Bauphase bis 2036 wird der Campus weiter wachsen, damit bis dahin 1.500 Forscher tätig sein können. Im Wettbewerb war die Planung einer neuen Struktur aus zwei Laborgebäuden, einem Bürogebäude, einer Cafeteria, einem Learning Center sowie einer Parkgarage gefordert.
Kommunikationsfördernde Architektur
Architektur für Bildungs- und Forschungsbauten hat die diffizile Aufgabe, eine ideale Umgebung zu schaffen, die Höchstleistungen in Studium und Forschung ermöglicht. „Die Labore der Zukunft müssen mehr sein als ein Ort der Wissenschaft. Sie müssen Offenheit, Kommunikation und Zukunftsfähigkeit verkörpern. An diesen hohen Erwartungen haben wir unseren Entwurf orientiert“, sagt Dario Travaš, ATP-Partner und Head of Design von ATP Wien.
Dieses Selbstverständnis setzten die Architekten durch Maßnahmen zur Förderung des Austausches wie etwa ein Klimaentrée mit Nebelduschen und Wasserelementen als zentralen Empfangsplatz um. Kommunikationsfördernd wurde auch die Treppen- und Terrassenlandschaft ausgestaltet, über die Besucher zwischen LAB 6 und LAB 7 zur neu entstehenden Plattform gelangen. Zudem bietet sie Verbindungen zum Dachareal sowie zum ART BRUT-Museum Gugging.
„Wie bei all unseren Projekten forcieren wir auch in diesem Entwurf aktiv und bewusst die Nutzung nachhaltiger Baustoffe und energieeffizienter Produkte und würdigen einen umweltschonenden Ressourceneinsatz“, versichert Travaš. ATP hat dieses Planungsvorgehen im sogenannten „ATP Green Deal” vor zwei Jahren gemeinsam mit ATP sustain, der ATP-eigenen Forschungsgesellschaft für nachhaltiges Bauen und Bauphysik, zum Standard erhoben.
Umweltbewusster Bauprozess
Neben der energieeffizienten Gebäudehülle, dem Einsatz von Geothermie und dem bedarfsoptimierten Betrieb der Anlagen werden die Gestaltung der Freiräume, die Verwendung von Geländeaushubmaterial für die Geländemodellierungen, der Einsatz von Holzverbunddecken sowie das „Mixed-in-Place-Verfahren“, das den Baustellenverkehr reduziert, lobend im Jury-Protokoll erwähnt.
Das IST Austria betreibt naturwissenschaftliche Grundlagenforschung von Weltrang und Postgraduiertenausbildung. Der Campus in Klosterneuburg – Maria Gugging wird seit 2006 vom Land Niederösterreich und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) entwickelt.
Angestrebte Zertifizierung der Erweiterung: klimaaktiv-Bewertung in GOLD.