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Textiltrends beim Münchner Stoff Frühling

von Caroline Wanderberg
Ein Highlight der Kollektion „Touch of Nature“ von Création Baumann ist der Stoff EDRA, der mit natürlicher Garnoptik und dem Charme handwerklicher Fertigungstechniken punktet. © Création Baumann

Wenn es um Textilien für die Einrichtungsbranche geht, hat sich der Münchner Stoff Frühling zu einer der wichtigsten Anlaufstellen entwickelt. Bereits zum 27. Mal öffneten Showrooms im ganzen Stadtgebiet ihre Türen und gewährten Einblick in die aktuellen Trends bei Bezugsstoffen, Vorhängen, Teppichen, Farben und Tapeten. Auch 2025 verband der bewährte Shuttle-Service alle Showrooms miteinander – und das kostenfrei.

Neben deutschen Unternehmen finden sich in der bayrischen Hauptstadt ebenso wichtige internationale Player wie Kvadrat, Création Baumann oder Rubelli. Der italienische Textilspezialist zeigte die neue Kollektion „Teorema“, eine Weiterentwicklung von „Gardens“, der ersten Kollektion, die 2024 unter der kreativen Leitung von Formafantasma vorgestellt wurde. Wichtig waren für „Teorema“ die kuratierte Stoffauswahl und das Thema Farbe. So gibt es eine große Auswahl an neutralen Tönen, die durch frische Farben ergänzt wird.

ZIGZAG-Stoff von Formafantasma für die Rubelli-Kollektion „Teorema“. Foto © Claudia Zalla
ZIGZAG-Stoff von Formafantasma für die Rubelli-Kollektion „Teorema“. Foto © Claudia Zalla

Création Baumann lancierte mit „Touch of Nature“ eine Kollektion speziell für Privatbereiche. Weich oder griffig, voluminös oder leicht wird hier eine Vielfalt von halbtransparenten und voluminösen Stoffen geboten. Die neue Kollektion umfasst zwölf Stoffe in verschiedenen Farbvarianten. Neben den hochwertigen Unistoffen, mit unterschiedlichen Transparenzen und Strukturen, eröffnen mehrere ausdrucksstarke Textilien (etwa mit Häkeloptik) vielfältige Gestaltungsoptionen.

Der edle Leinenstoff DEA der Kollektion „Touch of Nature“ besticht durch kunstvolle Stickereien, die sich zu einem stilisierten Blättermotiv zusammenfügen. © Création Baumann
Der edle Leinenstoff DEA der Kollektion „Touch of Nature“ besticht durch kunstvolle Stickereien, die sich zu einem stilisierten Blättermotiv zusammenfügen. © Création Baumann

Der deutsche Teppichhersteller OBJECT CARPET zeigte in München eine Erweiterung der Kollektion MEDITERRANEO. Sie nennt sich RIVIERA und offeriert eine dezent-organische Farbpalette. Inspiriert von einer Frühlingswiese am Mittelmeer, bringen die von Matteo Thun & Antonio Rodriguez entworfenen Teppiche feine Strukturen und warme, erdige Naturtöne zusammen. Wobei durch zarte Details ein leicht verspielter Charakter erreicht wird.

RIVIERA von OBJECT CARPET besteht aus 100 % recyceltem Polyester aus Industrie- und Verbraucherabfällen. © OBJECT CARPET
RIVIERA von OBJECT CARPET besteht aus 100 % recyceltem Polyester aus Industrie- und Verbraucherabfällen. © OBJECT CARPET

Nach dem Erfolg im letzten Jahr kehrte der Designtalk zurück ins Programm des Stofffrühlings. Im Occhio Experience Center diskutierten Experten über Beziehung und Wechselwirkung von Licht, Möbeln und Textilien. Sie erläuterten unter anderem die Frage, welchen Einfluss die Beleuchtung auf Materialien und Farben hat.

Designtalk mit Helen Neumann (Occhio), Fabian Freytag (Architekt), Oliver Herwig (Moderation), Stefan Gabel (Textildesigner) und Werner Aisslinger (Designer). © Münchner Stoff Frühling
Designtalk mit Helen Neumann (Occhio), Fabian Freytag (Architekt), Oliver Herwig (Moderation), Stefan Gabel (Textildesigner) und Werner Aisslinger (Designer). © Münchner Stoff Frühling

Munich Design Days

Eine Premiere im Zuge des Münchner Stoff Frühling fand auf der Praterinsel statt: die Munich Design Days. Dieses neue Format mit einer „kuratierten Auswahl“ an Einrichtungsunternehmen richtete sich an Innenarchitekten, Interieurdesigner, Architekten, Hoteliers und andere Einrichtungsprofis. Mit dabei waren unter anderem ClassiCon, Kettnaker, KFF, Draenert, Zeitraum, ligne roset und pulpo, die sich auf insgesamt ca. 2000 m² Ausstellungsfläche präsentierten. Diese Initiative zeigt, dass die Organisatoren in München für ihre Stadt eine größere Rolle in der deutschen Messelandschaft anstreben.

Ob sich die Munich Design Days als Präsentationsplattform für deutsche Einrichtungsunternehmen zu einer echten Alternative entwickeln können, muss sich erst zeigen. Die Stadt München jedenfalls scheint in dieser Hinsicht über großes Potenzial zu verfügen.


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