Home Art Ai Weiwei kooperiert mit Gmundner Keramik für Ausstellung in Bad Ischl

Ai Weiwei kooperiert mit Gmundner Keramik für Ausstellung in Bad Ischl

von redaktion
Ai Weiwei besucht die Keramikmanufaktur in Gmunden. Im Hintergrund Alexander Köck (Gmundner Keramik). © Gmundner Keramik

Für die Ausstellung „Ai Weiwei – Transcending Borders“ arbeitete der berühmte chinesische Künstler Ai Weiwei mit Gmundner Keramik zusammen. Im Vorfeld wurde die Schau, die sich über das Marmorschlössl, den Kaiserpark und die Kaiserlichen Stallungen in Bad Ischl erstreckt, erstmals in kleinem Rahmen und in Anwesenheit des Künstlers präsentiert. Nach einem ausführlichen Besuch in der Manufaktur in Gmunden teilte Ai Weiwei seine Gedanken zu den Hintergründen der gezeigten Werke, zu seinen Schaffensprozessen und vor allem darüber, dass historische Artefakte der zeitgenössischen Kunst als wichtige Inspirationsquelle dienen können.

„Transcending Borders“ bringt archäologische Entdeckungen aus der Hallstattzeit (800-450 v. Chr.) in einen Dialog mit Werken Weiweis, die sich wiederum auf früheste chinesische Dynastien beziehen. Die Ausstellung beinhaltet eine Auswahl von Fundstücken aus den Sammlungen des Oberösterreichischen Landesmuseums, darunter Keramik, Schmuck und Werkzeuge. Sie vermitteln ein lebendiges Bild vom Alltagsleben der Hallstattkultur, die zu den bedeutendsten prähistorischen Kulturen Mitteleuropas zählt. Ai Weiwei seinerseits erinnert mit vielen seiner Werke an die Tradition der chinesischen Kunstgeschichte.

West und Ost

Zu den spannendsten Installationen, die Ai Weiwei in Bad Ischl vorstellt, gehört seine jüngste Arbeit „Combat Vases“: Das Kunstwerk besteht aus 175 präzise angeordneten, aus Keramik gefertigten Helmen der deutschen Wehrmacht. Sie beziehen sich symbolisch auf die aktuelle geopolitische Konfliktlage und verweisen zugleich auf die Massenmorde, die während des Nationalsozialismus im Salzkammergut stattfanden. Zur Realisierung des Projekts arbeitete Weiwei eng mit Gmundner Keramik zusammen: Im Februar dieses Jahres entstand in der Manufaktur in Gmunden unter der Leitung von Keramikmeister Roland Hüttmayr ein erster Prototyp des Helms, der basierend auf einem Original aus dem Oberösterreichischen Landesmuseum detailgetreu in Keramik übertragen wurde.

„Wir sind natürlich sehr stolz darauf, dass Weiwei Gmundner Keramik ausgewählt hat, um so ein ambitioniertes Projekt umzusetzen und freuen uns auch über zukünftige Kooperationen“, sagt Markus Friesacher, heutiger Besitzer von Gmundner Keramik. Die Zusammenarbeit zwischen Ai Weiwei und Gmundner Keramik soll also fortgesetzt werden. Denn auch für die bislang größte Retrospektive des Künstlers in den Vereinigten Staaten ist der Ai Weiwei mit der Manufaktur in Kontakt.

Die Ausstellung „Transcending Borders“ läuft bis 27. Oktober 2024.



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