Vor wenigen Wochen wurden die Gewinner der diesjährigen Sony World Photography Awards bekannt gegeben. Ab dem 19. April werden die preisgekrönten Arbeiten im Somerset House in London im Rahmen einer Ausstellung gezeigt. Dieser Wettbewerb gehört zu den weltweit reichweitenstärksten und kann die Karriere von Fotografen einen entscheidenden Schritt weiter bringen. Wie auch die vielen anderen nationalen und internationalen Awards gibt dieser Wettbewerb einen Einblick in die heutige Fotografie in all ihrer Vielfalt.
Mehr als 395.000 Fotos aus über 220 Ländern und Regionen wurden bei den Sony World Photography Awards 2023 eingereicht. Jeder der 10 Kategorie-Sieger erhält eine digitale Fotoausrüstung von Sony und geht ins Rennen um den Titel Open Photographer of the Year sowie ein Preisgeld von 5000 US-Dollar. Die Kategorien bilden das gesamte Spektrum der Fotografie ab: Von Street Photography und Porträt über Reise und Natur bis hin zu Objekt und Architektur. Letztere Kategorie gewann Ana Skobe aus Slowenien. Ihr Foto Falling Out of Time zeigt einen Leuchtturm vor einem klaren Himmel in der Abenddämmerung. Das technisch-geometrische Design des Turms bildet einen scharfen Kontrast zur Küstenlandschaft. An seiner Basis steht ein Mann, der auf den Ozean blickt. Diese Inszenierung vermittelt ein Gefühl der Nachdenklichkeit. Sie zeigt einen einsamen Menschen zwischen Natur und einer übermächtigen Struktur, ein Erzeugnis seiner eigenen Spezies.
Weitere spannende Bilder, die es auf die Shortlist geschafft hatten, waren beispielsweise Siu Hang Andrew Tsangs Building Blocks, wo die Hochhauskulisse im Nebel versinkt. Zur Entstehung seines Fotos sagt Siu Hang Andrew Tsang: „Als die Wettervorhersage der vergangenen Nacht auf einen nebligen Morgen hinwies, wachte ich Stunden vor Sonnenaufgang auf, um zum Tai Mo Shan, dem höchsten Punkt Hongkongs, zu fahren. Die weitläufige Metropole war unter mir in eine Nebelschicht gehüllt, die surreale Silhouetten von den Wolkenkratzern erzeugte, die wie Spielzeug aussahen.“
Oder Sophia Lis (USA) Aufnahme des Mount Fanjing: Das Bild zeigt einen Tempel, der auf dem New Golden Summit im Wulung-Gebirge in der Provinz Guizhou im Südosten Chinas thront. Ebenfalls in China nahm Sheng Wang das Zhencheng Building auf. Das kuriose Bild dokumentiert die rasante Entwicklung des Landes und die massiven Veränderungen, die damit einhergehen. Vor einer gleichförmigen Hochhauskulisse steht ein kleines Haus im westlichen Stil, das roten Backstein und weiße Wände mit Nanyang-Architektur verbindet. Mithilfe der lokalen Regierung wurde dieses Gebäude vor der Zerstörung bewahrt und soll als Ganzes an einen anderen Standort verlegt werden.
Auch auf der Shortlist: Sophia Li mit „Mount Fanjing“. © Sophia Li (USA), Shortlist, Open Competition, Architecture, Sony World Photography Awards 2024
Foto von Quanzhou, der Heimatstadt der Überseechinesen in der südlichen Provinz Fujian. © Sheng Wang (China), Shortlist, Open Competition, Architecture, Sony World Photography Awards 2024
Die Gesamtgewinner des Open-Wettbewerbs sowie des Studenten-, Jugend- und Profiwettbewerbs der Sony World Photography Awards 2024 werden am 18. April 2024 bekannt gegeben.