Home Architecture Bildung ist Freiheit – 1. divia award für Marta Maccaglia

Bildung ist Freiheit – 1. divia award für Marta Maccaglia

von redaktion
divia award 2023, Berlin

Die Italienerin Marta Maccaglia ist die erste Gewinnerin des divia award, einem Preis, der ausschließlich an Architektinnen verliehen wird. Im Zuge der Preisverleihung in Berlin wurde auch die Ausstellung mit den fünf Finalistinnen des Wettbewerbs im ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory eröffnet.

Marta Maccaglia ist Gründerin der Asociación Semillas (Peru) und wurde für ihr außergewöhnliches Engagement im peruanischen Bildungsbau ausgezeichnet. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. „Wir waren beeindruckt von der Konsequenz der architektonischen Haltung in Bezug auf Marta Maccaglias Projekte von klein bis groß, während jedes Projekt auch die örtliche Kultur und die Besonderheiten des Ortes reflektiert. Bei der Arbeit in unterversorgten Regionen reagieren Maccaglias Gebäude auf die dynamischen Bedürfnisse der Gemeinschaft mit einem humanistischen Ansatz und mutigen Engagement“, heißt es in der Jurybegründung.

Marta Maccaglia erfuhr ihre Ausbildung an der Sapienza Università di Roma und setzt seit 2011 architektonische Kooperationsprojekte im Bildungsbereich in ihrer Wahlheimat Peru um. Bereits kurz nach ihrem Universitätsabschluss kam sie im Rahmen eines Austauschprogramms in den peruanischen Dschungel, wo sie als Lehrerin arbeiten wollte. Als sie vor Ort eine baufällige Kindertagesstätte vorfand, beschloss sie jedoch, das Gebäude mit einer lokalen NGO wieder aufzubauen. Und sie blieb.

Die gemeinnützige Organisation, die Marta Maccaglia später gründete, heißt Semillas, was Samen bedeutet. Von der peruanischen Hauptstadt Lima aus sowie den Regionen Junín und Cajamarca arbeitet sie heute mit ihren Mitgliedern daran, den Zugang zu Bildung und öffentlicher Infrastruktur an Orten zu fördern, wo dies nicht selbstverständlich ist. „Für mich ist Bildung das wichtigste Instrument für Freiheit. Wenn wir eine bessere Gesellschaft wollen, brauchen wir eine gebildete Bevölkerung. Architektur kann hier einen Unterschied machen – Architecture is social“, sagt Maccaglia.

Mehr Diversität in der Architektur

Das Ziel des biennal vergebenen, internationalen Awards ist, die Sichtbarkeit von Frauen in der Architekturbranche zu fördern. Grundsätzlich geht es um mehr Diversität in der Architektur. Der Preis könnte zukünftig auch anderen wenig anerkannten Gruppen in der Branche zuteil werden.

Der begleitende Katalog zum Award, der allen fünf Finalistinnen gewidmet ist und im Hatje Cantz Verlag erscheint, wurde ebenfalls am Abend der Preisverleihung präsentiert und ist beim Verlag bestellbar.


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