Der öffentliche Raum in Städten besteht aus Plätzen, Grün- und (vor allem) Verkehrsflächen, die zwischen privaten und öffentlichen Gebäuden liegen. Jede Stadtlandschaft ist von Straßen durchzogen. In erster Linie dienen sie der Fortbewegung. Alle können sie benutzen, um von A nach B zu gelangen. Aber jeder urbane Mensch wohnt auch an einer Straße, die also Teil der Gestaltung seiner unmittelbaren Lebensumgebung ist. Mit der Ausstellung „immer modern! Berlin und seine Straßen. 200 Jahre Architektur, Städtebau und Ingenieurbau für Berlin“ (5. September bis 30. November 2024) greift der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg anlässlich seines 200-jährigen Bestehens das Phänomen Straße auf – ihre Planung, ihr Zustand, ihre Funktion / Dysfunktion und wirft einen Blick in die Zukunft.
„Das Thema ist überaus komplex, ist doch der Zustand vieler Berliner Straßen Ausdruck vielfältiger, ungelöster Zielkonflikte. Dass die öffentlichen Räume unserer Metropole nicht nur Verkehrsräume sind, sondern auch Orte für die öffentliche Begegnung und Auseinandersetzung, macht die Verantwortung der Planerinnen und Planer noch deutlicher“, schreibt Tobias Nöfer, Vorsitzender des AIV zu Berlin-Brandenburg e.V. Für ihn hat die Gestaltung und der Zustand von Straßen und öffentlichen Räumen Einfluss darauf, ob und wie Gesellschaften funktionieren.
Die Ausstellung wird – sehr prominent – auf dem Mittelstreifen des Boulevards Unter den Linden zu sehen sein. Unter dem Titel „Große Straßen von heute“ sollen prägende Planungen und Brüche der Stadtentwicklung Berlins dargestellt werden. Darüber hinaus haben zehn namhafte Architekturbüros beispielhaft das Veränderungspotenzial von zehn Hauptstraßen Berlins und der benachbarten Landeshauptstadt Potsdam untersucht und Vorschläge für eine Umgestaltung gemacht, die im Ausstellungsteil „Große Straßen für morgen“ zu sehen sein werden. So zeigen zum Beispiel TCHOBAN VOSS Architekten gemeinsam mit ST raum a. ihr Konzept für die Möllendorffstraße im Berliner Bezirk Lichtenberg.
Den Auftakt der Initiative bildet am 05. September ein Symposium zum Thema „Große Straßen von heute: wie der Umbau gelingen kann!“ im Kronprinzenpalais, Unter den Linden. Am selben Abend wird die Ausstellung mit einem Festakt im Garten des Kronprinzenpalais offiziell eröffnet. Anmeldungen zum Symposium und zum Festakt sind kostenfrei unter www.immermodern.de möglich.
Weitere beteiligte Architekturbüros und Straßen sind:
HILMER SATTLER ARCHITEKTEN Ahlers Albrecht Gesellschaft von Architekten mbH: Treptow-Köpenick, Schloßplatz
LANGHOF®: Friedrichshain, Holzmarktstraße
GRAFT: Mitte, Mollstraße
Jan Kleihues, Kleihues & Kleihues und Heike Hanada, hh_laboratory of art and architecture: Kreuzberg, Lindenstraße
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner: Schöneberg, Lietzenburger Straße
Bernd Albers Architekten mit ENS Architekten, Fachhochschule Potsdam, Professur Entwurf-Städtebau und Entwurf Konstruktion: Steglitz, Wolfensteindamm / Schloßstraße
Patzschke Planungsgesellschaft mbH: Steglitz/Zehlendorf/Wilmersdorf, A 104
Axthelm Rolvien Architekten: Spandau, Altstädter Ring
MÄCKLER ARCHITEKTEN, HKK Landschaftsarchitektur und ARGUS Stadt und Verkehr: Potsdam, Nuthestraße
Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich, der ab 05. September unter https://wasmuth-verlag.de/shop/architektur-stadtplanung/urbanismus/immer-modern/ erworben werden kann.