Die ÖBB haben die ersten 70 Züge aus der Rahmenvereinbarung bestellt, die Siemens Mobility Ende des Sommers 2023 gewonnen hat. Ab Ende 2027 sollen diese Züge in drei unterschiedlichen Varianten geliefert werden. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um eine Weiterentwicklung der in Europa erfolgreichen Mireo-Elektrotriebzüge. Sie sind bis zu 160 km/h schnell und verfügen über Klimaanlage, WLAN, barrierefreie Einstiege, Steckdosen, Ski- und Snowboardhalterungen, Platz für Kinderwagen oder Rollstühle in den Einstiegsbereichen sowie die Möglichkeit zur Mitnahme von Fahrrädern.
Speziell für die ÖBB werden die Wagen im Vergleich zu bisherigen Mireo-Zügen breiter konstruiert, was das Fahrgasterlebnis verbessern soll. Siemens Mobility baut die neuen Züge erstmals mit klassischen, innengelagerten Drehgestellen als Einzelwagenkonzept. Durch die Leichtbauweise können die neuen Züge mit niedrigem Energieverbrauch punkten. Der Wagenkasten ist aus Aluminium gefertigt und auch bei den innengelagerten Fahrwerken kommt eine neue Leichtbautechnologie zum Einsatz.
Die verwendeten Fahrwerke SF7500, die im Siemens Mobility Kompetenzzentrum für Fahrwerke in Graz entwickelt wurden, haben sich bereits international bewährt. Im Unterschied zu bisherigen Mireo-Zügen, bei denen sich zwei Wagen ein Fahrwerk teilen („Jakobsdrehgestell“), erhält jeder Wagen der ÖBB-Mireos zwei Drehgestelle. Mehrere dieser Drehgestelle werden mit Hochleistungsfahrmotoren angetrieben, die für eine zwischen Anzugskraft und Energieeffizienz ausbalancierte Beschleunigung sorgen. Durch die gewichts- und platzsparende Innenlagerung der Fahrwerke wird Raum gewonnen, der für andere Fahrzeugkomponenten genutzt werden kann. Das Fahrverhalten des Zugs verbessert sich und die Fahrgäste haben mehr Platz.
Im Detail besteht der erste Abruf der ÖBB aus elf Nahverkehrszügen mit 73 Metern Länge und 28 Zügen mit 106 Metern Länge für den Einsatz in verschiedenen Bundesländern. 31 Garnituren mit 106 Meter Länge für den inneralpinen Fernverkehr vervollständigen den Auftrag.