Home Design Licht ist Magie – Euroluce 2023, die Highlights

Licht ist Magie – Euroluce 2023, die Highlights

von Markus Schraml

Die 31. Ausgabe der Euroluce, der internationalen Lichtausstellung auf dem Salone del Mobile.Milano, zeigt den Status quo der internationalen, vor allem aber der italienischen Licht- und Leuchtenbranche. Auf einer Fläche von vier Pavillons, neu konzipiert vom Studio Lombardini22, wurde ein Ausstellungspfad angelegt, der die Orientierung für die Besucher erleichtern soll. Entlang dieses Pfades finden sich Kunstinstallationen, eine große „Arena“, Ausstellungen, jedoch im Zentrum stehen die Präsentationsflächen der Aussteller, die durch ein Zurücknehmen des Hallenlichts hervorgehoben werden.

Die Anzahl der präsentierten Neuheiten ist enorm und für Einzelpersonen kaum zu überblicken. Die FORMFAKTOR-Redaktion hat deshalb einige der herausragendsten Produkte ausgesucht und stellt diese als Highlights der Lichtmesse vor:

Der Licht-Poet aus Piacenza Davide Groppi brachte zur Messe eine Reduktion seiner „Infinito“ mit. War das Thema dieser Leuchte die hauchdünne Linie, ist „Asintoto“ nun eine minimalistische Scheibe, die in ausgeschaltetem Zustand rätselhaft erscheint, eine symbolische Präsenz der Abwesenheit von Licht, wie ein schwarzes Loch im All. In der Vergangenheit während der Mailänder Designwoche nur in der Stadt zu finden, ist Tom Dixon 2023 das erste Mal auch auf der Euroluce vertreten. Im Londoner Coal Office wurde „Choice“ kreiert, um der Welt damit einen hoffnungsfrohen Lichtblick nach einer langen Zeit der Krise zu bieten. „Dieses Jahr wollen wir mehr. Viel viel mehr. Mehr Farbe, mehr Variationen, unerwartetere Kombinationen bei Stehlampen und Kronleuchtern, Tischplatten und Textilien, um unseren Designliebhabern eine tiefere, breitere Palette an Möglichkeiten zu bieten. Mehr Flexibilität in der Beleuchtung und in der Gestaltung, deshalb nennen wir unseren Auftritt CHOICE“, erläutert Dixon.

Die japanische Leuchtenmarke Ambientec zeigt in Mailand unter anderem eine Sonderedition der ikonischen Kollektion „Turn Craft“. Nao Tamura interpretiert „Turn“ neu und schuf eine skulpturale Tischleuchte aus einem einzigen Block Edelstahl. Der italienische Leuchtenspezialist Qu weiß mit der Leuchtenfamilie „Magritte“ zu begeistern. Dem kreativen Geist von Massimo Dei, dem Gründer von Studio63, entsprungen, war „Magritte“ ursprünglich eine reine Außenleuchte. Mit der Zeit jedoch hat sie sich zu einer abwechslungsreichen Kollektion entwickelt, die für verschiedene Kontexte im Innen- und Außenbereich geeignet ist. Axolight feiert die Premiere von „Bul-Bo Mini“: Aus der ikonischen Stehleuchte aus den 70er-Jahren von Studio Gabetti & Isola machten die Architekten Fabrizio Pellegrino und Lodovico Gabetti nun eine kleine Version, die auf dem Tisch überraschend gute Figur macht. Designer Federico Peri präsentiert seine erste Kollektion von Pendel- und Tischleuchten für Brokis. Die an einen Kreisel angelehnte Form von „Trotolla“ entfaltet eine ganz besondere Lichtwirkung, die durch einen Opaldiffusor sowie opal- oder perlgraues Glas erzeugt wird. Die LED-Quelle ist in einem Sockel aus gepresstem Aluminium untergebracht, der mit schwarzem Eloxal überzogen ist. „ASAP“ ist der Name einer Leuchte, die Lucas Muñoz für LZF entworfen hat. Das traditionelle Naturholzfurnier der spanischen Marke wird hier von Metallstäben „geführt“. Die starren Kupferstäbe leiten den Strom, das Holzfurnier dämpft das Licht und der mit dem 3D-Drucker hergestellte Terrakotta-Sockel sorgt für Stabilität und beherbergt die notwendigen elektrischen Komponenten.

Der Leuchtenhersteller aus Barcelona Vibia legt seinen Messefokus auf das Thema Outdoor-Beleuchtung. Unter anderem zeigt das Unternehmen in diesem Zusammenhang die Leuchte „Out“ von Víctor Carrasco. Die Kreation besteht aus zwei Kegeln, die durch einen langen biegsamen Stab verbunden sind. Ebenfalls für den Außenbereich ist „Atmosphere“ von Matteo Ugolini bestimmt. Die von Karman produzierte Steh- und Hängeleuchte soll an einen Grashalm erinnern, an dem ein Tautropfen hängt. Die hier gemeinte Atmosphäre ist jene, die bei der Betrachtung von Natur entsteht. Der weiß oder schwarz lackierte Glasfaserstab sitzt auf einem runden Metallsockel. Der „Tropfen“ ist ein kugelförmiger Leuchtkörper aus PVC.

Das Messemotto des tschechischen Glas- und Leuchtenspezialisten Lasvit lautet „Alles kommt von oben“. Dieser Satz bezieht sich einerseits auf die Kollektion „Constellation“ des US-amerikanischen Architekten David Rockwell, der sich dafür von der Himmelslandschaft inspirieren ließ, die auf dem Deckengemälde des Grand Central Terminal in New York City abgebildet ist, andererseits hat Art Director Maxim Velčovský mit „Cloud“ eine Installation geschaffen, die von Wolken im Himmel, aber auch von den Sternen am Nachthimmel beeinflusst ist. Zudem ist „Cloud“ auch in der modernen Internet-Welt ein Begriff – als Ort der Datensammlung.

„Bamboo Forest“ von Fumie Shibata ist offensichtlich von Bambuswäldern inspiriert. Das handgeschliffene Glas bildet einen Bambushalm mit dem typischen Knotenring, an dem sich das Material verdichtet. Eine weitere Neuheit von Brokis kommt aus der Feder von Filippo Mambretti. Er hat mit „Elo“ eine Pendelleuchte entworfen, in der BROKISGLASS mit einem eleganten Aluminiumrahmen verbunden wird. Der dreigeteilte Bogen kann verschieden positioniert werden. Mit dem Projekt „Perpetua“ stellt Bronzetto seine Erfahrung in der Herstellung hochwertiger Beleuchtungsobjekte in den Dienst der Ideen einer jungen Designerin. Valeria Giuva, die im Masterstudiengang Design an der Universität Florenz studiert, hat sich für ihr Projekt vom Thema Wasser inspirieren lassen. Genauer gesagt, dem Wassertropfen. Der Tropfen besteht aus mundgeblasenem Glas und einem dekorativen Messingelement.

Das Designerduo Nava + Arosio begibt sich mit „Visio“ in die Welt der Geometrie des menschlichen Gesichts. Polierte, schokoladenfarben lackierte Metallrohre werden gebogen, um ein Gesicht in seiner Gesamtheit oder Kompositionen aus Mund, Nase, Ohren und Augen entweder in Form von Aufhängungen oder als Wandkompositionen zu erschaffen. „Segmento“ von OLEV besteht aus zwei zylindrischen Sockeln, die durch einen Federstahlstab verbunden sind, an dem die Lichtquelle platziert ist. Die „Stangen“ können auf unterschiedliche Weise übereinandergelegt werden, wodurch immer wieder neue Wandgebilde entstehen. Design: Indefinito Design Studio. „Veronica“ ist eine vom Stil der 1940er-Jahre inspirierte Leuchtenkollektion von Studio63. Sie besteht aus gebogenen Messingelementen. Das neue Nickel-Satin-Finish macht „Veronica“ zu einem charakterstarken Raumelement. Hersteller: Marioni.

Eine neue Spielart der imposanten Lüster von LZF aus Naturholzfurnier hat Bodo Sperlein mit „Voliere“ erdacht. Es ist ein opulent aufgefächertes Objekt, das sich dramatisch in den Vordergrund spielt. Es handelt sich dabei um eine Neuinterpretation eines klassischen Art-Déco-Kronleuchters aus den 1920er-Jahren. „Von der Vergangenheit kann man so viel lernen, vor allem die Wertschätzung für Materialität, die sich auch in meinen LZF-Entwürfen zeigt“, betont Sperlein.

Die „Bungee“-Leuchte des Venezianers Renato Montagner bringt Fabbian als Boden-Decke-Leuchte zurück in die permanente Kollektion. Nun besteht das Kabel aus Stoff und ist in verschiedenen Farben erhältlich, die Basis wird aus Beton gefertigt und kann bis zu drei Leuchten aufnehmen. „Bungee“ zeigt, dass auch technisch wirkende Leuchten dekorativ sein können.

Weitere Leuchtennews von der Mailänder Designwoche finden Sie hier.


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