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Siemens Mobility baut erstes Werk für Hochgeschwindigkeitszüge in USA

von Uwe Prenner
Die neuen Hochgeschwindigkeitszüge sollen mit über 300 km/h durch die Wüste flitzen. © Brightline West

Vor rund einer Woche haben US-Senatsmehrheitsführer Chuck Schumer, Brightline West und Siemens Mobility bekannt gegeben, dass Horseheads, New York, der Produktionsort für die ersten Hochgeschwindigkeitszüge in Nordamerika sein wird. In dem neuen Werk soll der American Pioneer 220 gebaut werden. Der Plan von Brightline West sieht vor, dass der Zug auf der Strecke von Las Vegas nach Südkalifornien zum Einsatz kommt. Horseheads wurde aufgrund seiner qualifizierten Arbeitskräfte, seiner industriellen Geschichte und seiner Fähigkeit ausgewählt, als Standort die Bedürfnisse von Brightline West am besten zu erfüllen.

„Dies ist nicht nur für Siemens Mobility eine aufregende Zeit, sondern für die gesamte Bahnindustrie“, sagte Michael Peter, CEO von Siemens Mobility. „Unser neues Werk in Horseheads, New York, markiert den Beginn einer völlig neuen Branche in den USA – es bringt sowohl die Produktion von Hochgeschwindigkeitszügen als auch einen der modernsten Züge der Welt erstmals auf den Kontinent. Der American Pioneer 220 ist mit digitaler Zwillingstechnologie entwickelt und bietet hochmoderne Bahnlösungen. Darunter auch ein revolutionäres getriebeloses Antriebssystem, das den Energieverbrauch um bis zu 30 % reduziert und es ermöglicht, mühelos topografische Steigungen zu bewältigen.“

Neuer Industriezweig

Das neue Werk von Siemens Mobility wird eine Fläche von fast 28.000 m² einnehmen und etwa 300 qualifizierte Arbeitsplätze schaffen – darunter Jobs in der elektromechanischen Montage, Qualitätsmanagement, Qualitätskontrolle, Industrieproduktion, Testentwicklung, Projektmanagement, Supply-Chain-Management und Logistik. Genau wie die Geschichte der Eisenbahn einst die Entwicklung des Bundesstaates New York geprägt hat, sollen diese Arbeitsplätze die Ära der Produktion von Hochgeschwindigkeitszügen in Amerika einleiten.

„Die Investition von Siemens legt den Grundstein für das nächste Kapitel des Transports in der Zukunft unseres Landes und macht Hochgeschwindigkeitszüge, die vor wenigen Jahren noch wie ein Traum erschienen, dank des Bipartisan Infrastructure Law zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Aufbau von Infrastrukturen Realität. Nach Monaten unermüdlicher Arbeit freue ich mich, diese große Produktionsstätte als Erste ihrer Art mit 300 Arbeitsplätzen für Amerika im Upstate New York ankündigen zu können“, betonte Chuck Schumer.

Neue Maßstäbe

Brightline hat Siemens Mobility ausgewählt, um Züge für das Brightline West Hochgeschwindigkeitsbahnprojekt zu bauen, das Las Vegas und Südkalifornien in weniger als zwei Stunden verbinden soll. „Zum ersten Mal überhaupt in den USA werden wir Züge herstellen, die mit den besten der Welt konkurrieren können. Mit Geschwindigkeiten von über 300 km/h werden diese Züge durch die neuesten Innovationen gekennzeichnet sein, die für den modernen Reisenden entwickelt wurden und einen neuen Maßstab im Transportwesen setzen“, meint Michael Reininger, CEO von Brightline.

Siemens bringt für dieses Vorhaben mehr als zwei Milliarden Kilometer Einsatzerfahrung von über 1.000 Hochgeschwindigkeitszügen mit ein. Die Siemens-Ingenieure haben diese nächste Generation von Hochgeschwindigkeitszügen auf die Bedürfnisse der amerikanischen Reisenden des 21. Jahrhunderts entwickelt. Der Zug bietet neuste digitale Technologien, einschließlich des Railigent X Systems aus dem Siemens Xcelerator-Portfolio, das für höchste Verfügbarkeiten der Züge sorgt. Zudem erfüllt der Zug die Sicherheitsanforderungen der Federal Railroad Administration. Siemens Mobility hat auch eine Absichtserklärung mit der International Association of Machinists für die Gewerkschaftsvertretung an der neuen Betriebsstätte geschlossen. Die Produktion des American Pioneer 220 soll im Jahr 2026 beginnen.



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