Als Ergebnis einer Ausschreibung hat die Deutsche Bahn (DB) Alstom Transport Deutschland und Siemens Mobility beauftragt, gemeinsam mit der DB jeweils ein voneinander unabhängiges Fahrzeugkonzept zu entwickeln. Daraus soll in der Folge die neue Hochgeschwindigkeitszugflotte für die 2030er-Jahre entstehen.
Die neue Zuggeneration soll ab Anfang des nächsten Jahrzehnts eingesetzt werden und ältere ICE 3-Züge ersetzen. Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass die Fahrgastzahlen in den kommenden Jahren stark wachsen werden und somit die ICE-Flotte erweitert werden muss. Die Vorgaben für die Konzepte lauten auf maximal 400 Meter lange, mindestens 300 km/h schnelle, einstöckige Züge mit um die 950 Sitzplätzen. Neben höherem Fahrgastkomfort sollen sie auch neue Maßstäbe bei Energieeffizienz und technischer Verfügbarkeit setzen.
Sowohl Alstom als auch Siemens Mobility sind Spezialisten beim Thema Hochgeschwindigkeitszügen. Siemens ist führend bei einstöckigen, so genannten Single-Deck-Hochgeschwindigkeitszügen, Alstom entwickelt seit vielen Jahren am Standort in Hennigsdorf Hochgeschwindigkeitslösungen für den deutschen und internationalen Markt. An der Konzepterstellung sollen laut Alstom mehr als 100 spezialisierte Ingenieure beteiligt sein und auch die französischen Standorte La Rochelle und Saint-Ouen sollen ihr Know-how einbringen.
Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility meinte, dass diese Zusammenarbeit mit der DB zukunftsweisend sei, denn es werde nicht nach einem festgelegten Anforderungskatalog vorgegangen, sondern gemeinsam entwickelt. Nach Abschluss der Konzepterstellung soll voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023 eine weitere offene Ausschreibung erfolgen, bei der es dann um die Entwicklung, den Bau und die Zulassung der neuen Flotte geht.