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The Rise of Hybrid Work: Orgatec Tokyo

von Markus Schraml
Karimoku, Orgatec Tokyo

Für biennale Veranstaltungen ist eine Zwangspause wie zuletzt aufgrund der Corona-Krise besonders schlimm. Events wie die Light+Building in Frankfurt, EuroCucina in Mailand oder die Orgatec in Köln mussten mittlerweile schon sehr lange pausieren. Nun scheint es aber wieder loszugehen. Zur Sicherheit verschoben die Frankfurter ihre Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik auf Herbst und der Salone wurde auf Juni verlegt. Die Chancen stehen gut, dass auch die Orgatec im Oktober 2022 durchgeführt werden kann. Jedenfalls haben bereits an die 400 Unternehmen aus aller Welt ihre Teilnahme bestätigt.

Gerade das Thema Büro ist in diesen Zeiten besonders spannend: Homeoffice, hybride Meetings, das Verhältnis von virtuellem und vor Ort Arbeiten – alles scheint sich im Wandel zu befinden. Auch die Messeveranstalter sind in den vergangenen zwei Jahren nicht untätig geblieben. Vor allem digital wurde aufgerüstet. Ebenso erweiterte man die internationalen Geschäftsfelder. So fand Ende April zum ersten Mal eine Orgatec in Tokio statt. Immerhin konnte das Büromesseformat, das unter dem Motto „hybrides Arbeiten“ stand, 21.958 Besucher verzeichnen. In der Eröffnungsrede sprach Architekt Sosuke Fujimoto über den Mix von Faktoren wie Beruf, Standort oder Werte, die hybride Räume ausmachen würden. Ein weiteres Highlight war eine Podiumsdiskussion mit Branchenvertreter wie Kazuhiko Nakama, Keisuke Toyoda und Daito Manabe. Sie gaben Einblicke in den aufstrebenden Metaverse-Arbeitsplatz und Best Practices zur Verbesserung der Zusammenarbeit in den digitalen Büros der Zukunft.

„Orgatec Tokyo ist eine neue Art von Branding-Plattform, die schöne und funktionale Büromöbel, Arbeitsplatzgestaltung, die das Wohlbefinden der Arbeitnehmer im Fokus hat und Lösungen für die Herausforderungen des hybriden Arbeitens auf hohem Niveau kombiniert“, sagte Makoto Takagi, Geschäftsführer von Koelnmesse Japan. Des Weiteren meinte er, dass, obwohl die digitale Transformation rasch voranschreite, Inspirationen und Kreativität immer noch am besten in direktem Kontakt zu erfahren seien.

25 % internationale Aussteller

Neben internationalen Marken wie Cassina, Wilkhahn, Knoll oder Kvadrat waren vor allem heimische Aussteller wie Kokuyo, Itoki oder Okamura vertreten. Aber nicht nur Office-Spezialisten nahmen teil, auch der führende japanische Holzmöbelhersteller Karimoku präsentierte seine aktuellen Neuheiten. Für den Bürobereich stellte das Unternehmen für die Marke Karimoku New Standard neue Stücke von den Designern BIG-GAME, GECKELER MICHELS und Jörg Boner vor.

Bemerkenswert sind vor allem drei neue Prototypen für den Objekt- und Gastgewerbesektor der Marke, die im Lauf des Jahres in die Kollektion aufgenommen werden sollen. Der Chesa Stuhl des Schweizer Gestalters Jörg Boner ist ein kompakter Konferenz- und Esszimmerstuhl. Eine durchgängig geschwungene Linie, die von den vorderen Beinen bis zur Rückenlehne reicht, schafft einen bequemen, schützenden Raum, der es gleichzeitig erlaubt, diagonal zu sitzen und sich den Gesprächspartnern zuzuwenden.

Spectrum von GECKELER MICHELS ist ein vielseitiges Tischsystem, das für flexible, moderne Arbeitsumgebungen entwickelt wurde. Das Design des Tisches ist vom Minimalismus der japanischen Architektur mit ihren grafischen Linien inspiriert. Die Castor-Serie wiederum wird von BIG-GAME mit einem Lobbysofa fortgesetzt. Es ist ein modulares Sofa, das vielfältige Kombinationen für private und öffentliche Räume ermöglicht. Von Ein-, Zwei- oder Dreisitzern mit Armlehne, optional integrierten Tischflächen, Ecksituationen oder einander zugewandtem Sitzen ist fast alles möglich. Dadurch kann nahezu jedem Bedarf in Büros, Hotels, Warte-, Besprechungs- und auch Wohnräumen entsprochen werden.

Das Castor Lobby Sofa ist modular und vielseitig. Die weiche Anmutung der Kissen steht im Einklang mit der geradlinigen Struktur aus Eichenholz, die von hinten ebenso gut aussieht wie von vorne. © Karimoku Furniture Inc.

Mit diesem ersten „Testlauf“ zeigte sich der Vorsitzende der Japan Office and Institutional Furniture Association, Akihiro Kuroda zufrieden: „Die Orgatec Tokyo wurde mit dem Ziel gegründet, der hybriden Arbeit in der Zeit nach der Pandemie neue Impulse zu geben, ausgehend von Tokio nach Asien und in den Rest der Welt.“ 2022 waren 63 Aussteller aus acht Ländern vertreten (47 aus Japan). Sie bespielten eine Ausstellungsfläche von 10.000 m². Die nächste Orgatec Tokyo findet vom 26. – 28. April statt.


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