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Transformation des Zugverkehrs im Großraum London

von redaktion
Elizabeth Line, Siemens Mobility

Der Schienenverkehr in London und im Südosten Englands erfährt derzeit eine umfassende Erneuerung. Mit der Eröffnung der Elizabeth Line soll das Schienennetzwerk im zentralen Hauptstadtbereich rund 10 % mehr Kapazität erhalten. Die Zugfrequenzen können erhöht, die Fahrzeiten verkürzt werden. Das Netz der Elizabeth Line erstreckt sich über mehr als 100 km von Reading und Heathrow im Westen durch zentrale Tunnel bis nach Shenfield und Abbey Wood im Osten.

Die neue Eisenbahn, die von Crossrail Ltd gebaut wurde, bietet 41 barrierefreie Bahnhöfe, 10 davon neu, und soll jährlich bis zu 200 Millionen Menschen befördern. Zunächst wird die Elizabeth Line in drei getrennten Bahnstrecken betrieben, im Herbst sollen dann Reading, Heathrow und Shenfield mit den zentralen Tunneln verbunden werden. Sobald die letzte Phase abgeschlossen ist (Mai 2023), können Kunden nahtlos von Abbey Wood nach Heathrow und Reading sowie von Shenfield nach Heathrow reisen. Im zentralen Bereich zwischen Paddington und Whitechapel werden dann in den Hochzeiten bis zu 24 Züge pro Stunde verkehren.

Technologie von Siemens Mobility

Das diese beachtliche Frequenz möglich ist, liegt auch an den eingesetzten integrierten CBTC- und Schienentechnologien von Siemens Mobility. Das Unternehmen stellte im Auftrag von Crossrail Ltd. das zentrale Signalgebungssystem sowie die Kommunikations- und Steuerungssysteme für die neue Bahnlinie bereit. Das CBTC-Signalgebungs- und Steuerungssystem ermöglicht einen hochfrequenten, automatisierten Zugbetrieb für den zentralen Abschnitt der Elizabeth Line. Die Technologie wurde an Siemens Mobility-Standorten in Großbritannien und Deutschland entwickelt, gefertigt, installiert, getestet und in Betrieb genommen.

„Die Elizabeth Line wird mit grundlegend verbesserten Transportverbindungen, kürzeren Beförderungszeiten, zusätzlichen Kapazitäten, besserer Zugänglichkeit durch neue großzügig ausgelegte Haltestationen sowie durchgängig begehbaren Zügen für ein ganz neues Reiseerlebnis in London und dem Südosten sorgen”, betont Andy Byford, Londons Verkehrsbeauftragter. Auch Michael Peter, CEO von Siemens Mobility ist sich sicher, dass die neue Linie die Mobilität maßgeblich verändern wird. „Unsere digitalen Technologien für Signalgebung und Steuerung transformieren den täglichen Pendlerweg von Passagieren der Elizabeth Line in London und dem Südosten, und wir sind stolz darauf, das ein Großteil der Technologie hier im Vereinigten Königreich entwickelt und getestet wurde“, sagt Peter.

Das CBTC-System Trainguard MT wurde zunächst umfassend in Braunschweig getestet, bevor es im Anschluss am Produktions- und Teststandort in Chippenham in Großbritannien mit den anderen Komponenten der Signalgebungs- und Bahnsteigtürensysteme integriert wurde. Foto © Chris Bevan Lee

Für ein derartiges Großprojekt waren tatsächlich umfassende Tests notwendig. Die zahlreichen integrierten Kommunikations- und Steuerungssysteme weisen Berührungspunkte mit praktisch jedem Bereich der Bahnlinie auf. Die komplexen Stations-/Schienenmanagementsysteme müssen über 30.000 Verbindungen von CCTV-, Lautsprecher-, und Passagierinformationssystemen bis hin zu Schienen- und Stationssystemen miteinander verknüpfen, die teilweise auf unterschiedlichen Programmiersprachen basieren.

Passagiere werden während ihrer Reise auf der Elizabeth Line jederzeit auf dem Laufenden gehalten. So wird ein sicherer und zuverlässiger Transport sowie ein kontinuierlicher Zugang zu allen notwendigen Informationen gewährleistet. Zudem soll noch in diesem Jahr 4G WLAN auf den Bahnsteigen, in den Zügen und sogar in den Tunneln verfügbar sein.


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