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Neue Nightjets verbinden Europa

von redaktion
Nightjet, ÖbB, Siemens Mobility

Siemens Mobility und die ÖBB stellten in Wien das Außendesign des neuen Nightjets vor. 13 Garnituren der neuen Generation dieser Wagenkategorie sollen ab Ende 2022 im Einsatz sein. In einem ersten Schritt werden damit die Verbindungen von Österreich und Deutschland nach Italien bedient. Die siebenteiligen Nightjets bestehen aus zwei Sitzwagen, drei Liegewagen und zwei Schlafwagen. Das Außendesign spiegelt den Einsatzzweck wider, Menschen komfortabel durch die Nacht zu bringen: dunkles Blau mit roten und grauen Streifen. Im Unterschied zum bisherigen Nightjet wurde der neuen Generation ein Sternenhimmel im oberen Bereich spendiert und das Blau ist etwas dunkler. Wie schon der Railjet entfernt sich der Nightjet noch ein Stück mehr vom traditionellen ÖBB-Rot.

Michael Peter, CEO von Siemens Mobility betonte im Rahmen der Präsentation die noch höhere Laufruhe der neuen Nightjets und sprach von den Innovationen im zukünftigen Interieur. „Zentrales Element der Züge sind die innovativen Minisuiten, die den Passagieren private Rückzugssphäre bieten. Die Drehgestelle sind in spezieller Leichtbauweise konstruiert und sorgen dafür, dass der Zug besonders ruhig läuft und über den gesamten Lebenszyklus weniger Energie verbraucht.“ Die erwähnten Minisuiten sind für Alleinreisende gedacht. Generell soll das Reisen im Schlafwagen bequemer werden, denn zukünftig werden die Standard- und Deluxe-Abteile über eine eigene Toilette sowie eine Duschmöglichkeit verfügen. Neu ist das kostenfreie WLAN, das im Fernverkehr bisher auf die Railjets beschränkt war und nun auch Reisenden in den Nachtzügen zur Verfügung stehen wird.

Die ÖBB stieg 2016 in Nachtzuggeschäft ein und baute seither das Nachtzugnetz stetig aus. Heute sind die Österreichischen Bundesbahnen der größte Anbieter von Nachtzugreisen in Europa. „Die Investition in ein neues modernes Wagenmaterial wird dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft diese Vorreiterrolle weiter ausbauen können. Mit unseren neuen hochmodernen Nightjets überzeugen wir künftig mit mehr Komfort und Privatsphäre und stellen die Bedürfnisse der Fahrgäste klar in den Mittelpunkt“, sagt ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä.

Mit den neuen Nightjets wird künftig auch das barrierefreie Reisen über Nacht möglich sein. So wird jeder Nightjet mit einem Multifunktionswagen unterwegs sein, der über einen Niederflureinstieg verfügt und in dem sich ein barrierefreies Liegewagenabteil sowie ein barrierefreies WC befinden. Noch in diesem Jahr sollen weitere 20 Nightjets bei Siemens Mobility abgerufen werden. Das dazu nötige Geld kommt von der Politik. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, selbst passionierte Nachtzugnutzerin, sieht im Ausbau des öffentlichen Verkehrs einen der wichtigsten Bausteine im Kampf gegen die Klimaerwärmung. „Ein starkes Nachtzugnetz ist ein wichtiger Teil davon. Darum investieren wir in den kommenden Jahren rund 500 Millionen Euro in die Zukunft der Nachtzüge. Damit können wir 20 weitere Nightjets mit österreichischer Wertschöpfung anschaffen. Das bedeutet nicht nur mehr Waggons, sondern auch mehr Destinationen und mehr Nachtzuglinien. Der Nightjet ist die beste Option für Reisen zwischen europäischen Metropolen, Österreich ist und bleibt hier der Vorreiter in der EU.“ Ein gut ausgebautes Nachtzugnetz, das aufgrund hohen Komforts und sehr niederschwelliger Benutzbarkeit (dazu gehört auch die Leistbarkeit) von den Menschen gerne angenommen wird, stellt auch eine potenzielle zukünftige Alternative für europäische Städteflüge dar.


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