Die Österreichische Post will bis 2030 landesweit vollständig CO2-frei zustellen. Einen wichtigen Schritt setzt die Post nun in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck, wo sie ihre Zustellflotte noch 2023 vollständig auf E-Mobilität umstellen wird. „In Innsbruck legen wir mit der Umrüstung auf E-Mobilität einen wichtigen Grundstein für die CO2-freie Zustellung in Tirol. Wir schaffen nicht nur 70 zusätzliche E-Fahrzeuge an, sondern bauen auch die Ladeinfrastruktur und die Fotovoltaikanlagen an unseren Logistikstandorten aus. Insgesamt investiert die Post rund 3,3 Millionen Euro, um noch dieses Jahr alle Sendungen – Briefe, Werbepost, Pakete – in Innsbruck emissionsfrei zuzustellen“, sagt Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG.
In insgesamt vier Zustellbasen – drei in Innsbruck, eine in Vomp – werden in den nächsten Monaten über 60 Ladestationen für die E-Flotte aufgebaut. Mit der Anschaffung von 70 neuen E-Fahrzeugen allein für Innsbruck erhöht sich die Flottenzahl bis zum Jahresende auf knapp 100 E-Autos. Der Plan sieht im Endausbau rund 130 Zusteller vor, die zu Fuß, mit E-Bikes, E-Mopeds oder eben E-Transportern unterwegs sein werden.
Mit über 3.000 E-Fahrzeugen, darunter 1.200 E-Bikes, E-Lastenräder, E-Mopeds und E-Trikes sowie an die 1.900 E-Transporter, betreibt die Österreichische Post bereits heute die größte E-Flotte des Landes. Bis 2030 will sie damit in ganz Österreich alle Pakete, Briefe, Printmedien und Werbesendungen emissionsfrei zustellen. Seit Februar 2022 werden nur noch E-Fahrzeuge für die Zustellung angeschafft, jährlich sollen rund 1.000 weitere E-Fahrzeuge folgen.
Grün mit grünem Strom
Da E-Fahrzeuge nur dann wirklich umweltschonend unterwegs sind, wenn sie mit grünem Strom „betankt“ werden, ist die Herkunft des verwendeten Stroms von entscheidender Bedeutung. Die Post erzeugt diesen zum Teil bereits selbst. Österreichweit wurden 13 Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 4,3 Megawatt peak (MWp) errichtet. Weitere 4,5 MWp befinden sich in Realisierung und der Ausbau von weiteren 9 MWp ist vorgesehen. Dazu zählt auch die Fotovoltaikanlage des Logistikzentrums Tirol in Vomp, die derzeit von bestehenden 500 Kilowatt peak (kWp) auf fast 2,3 MWp erweitert wird. Zugekauft wird nur grüner Strom aus Österreich.
Gesamter Lebenszyklus
Die E-Fahrzeuge der Post haben sich seit 2011 nicht nur im täglichen Einsatz bewährt, sondern sind auch ideal für den Start-Stopp-Betrieb und erfreuen sich laut Aussage des Unternehmens bei den Zustellern großer Beliebtheit. Der Lebenszyklus eines E-Fahrzeugs sei für die Post bereits heute günstiger als der Einsatz eines gleichwertigen Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor, zudem hätten diese einen deutlich geringeren Verschleiß und niedrigere Energiekosten. Die Post betrachtet den gesamten Lebenszyklus der E-Fahrzeuge und deren Batterien, dazu setzt sie auf ein softwaregestütztes Batterie-Monitoring inklusive Verschleißprognose. Dazu kommt die Second-Life-Nutzung von gebrauchten Fahrzeugbatterien, die nach Upgrade, Reparatur oder Recycling auch als stationäre Energiespeicher eingesetzt werden können.