Nach erfolgreichem Testbetrieb in Deutschland wird der Coradia iLint von Alstom nun auch von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) im Linienverkehr erprobt. Mit seinen Brennstoffzellen kann der Coradia iLint Wasserstoff und Sauerstoff in Strom umwandeln und fährt so völlig schadstofffrei. Der Test in Österreich soll drei Monate lang dauern und auf geografisch anspruchsvollen Strecken über die Bühne gehen.
„Mit dem Einsatz im regulären Fahrgastbetrieb der ÖBB hat unser Innovationsprodukt Coradia iLint den nächsten Meilenstein erreicht“, freut sich Dr. Jörg Nikutta, Sprecher der Geschäftsführung von Alstom in Deutschland und Österreich. „Die emissionsfreie Antriebstechnologie des Coradia iLint bietet eine klimafreundliche Alternative zu konventionellen Dieselzügen, gerade auf nicht elektrifizierten Strecken. Ich freue mich besonders, dass mit den ÖBB ein starker und langfristiger Partner auf dem europäischen Mobilitätsmarkt von unserer Technologie und ihren Vorteilen überzeugt ist“, sagte Nikutta im Rahmen einer Veranstaltung im Wiener Hauptbahnhof. Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG bekräftigte anlässlich der Premierenfahrt des Wasserstoffzuges die Bestrebungen des Mobilitätsdienstleisters zur Emissionsfreiheit. „Wir verstehen uns ganz klar als Pioniere beim Testen der Wasserstofftechnologie auf der Schiene. Als größtes Klimaschutzunternehmen Österreichs gestalten wir mit technologischen Alternativen die Mobilität der Zukunft aktiv mit.“
Im September 2018 nahmen zwei Vorserienzüge des Coradia iLint ihren Fahrgastbetrieb in Niedersachsen auf. In eineinhalb Jahren Testbetrieb und mehr als 180.000 Kilometern konnte der Coradia iLint überzeugen. 14 Serienzüge werden ab 2022 geliefert. Die ÖBB testen die Antriebstechnologie des Coradia iLint nun im Süden Niederösterreichs, wo der Wasserstoffzug anstelle eines Dieselzugs auf Regionalbahnstrecken eingesetzt wird.
Der Coradia iLint ist der weltweit erste Personenzug, der mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle betrieben wird, die elektrische Energie für den Antrieb erzeugt. Dieser komplett emissionsfreie Zug ist geräuscharm und emittiert nur Wasserdampf und Kondenswasser. Der Coradia iLint zeichnet sich durch saubere Energieumwandlung, flexible Energiespeicherung in Batterien sowie intelligentes Management von Antriebskraft und verfügbarer Energie aus. Gezielt entwickelt für den Einsatz auf nicht elektrifizierten Strecken, ermöglicht er einen sauberen, nachhaltigen Zugbetrieb bei gleichzeitig hoher Leistung. 41 dieser wasserstoffbetriebenen Züge hat Alstom in Deutschland bereits verkauft. Großbritannien, die Niederlande und Italien zeigen ebenfalls Interesse an der Technologie. Der Coradia iLint erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h.