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Annecy – das Animationsfilmfestival

von Markus Schraml
Screenshot of Santiago Caicedos Virus Tropical

Das weltweit bedeutendste Festival für Animationsfilme in Annecy findet heuer von 11. bis 16. Juni statt. Das umfangreiche, sehr abwechslungsreiche Programm beinhaltet sowohl animierte Filme, die ein breiteres Publikum ansprechen als auch unabhängig produzierte Arbeiten, die zum Teil starken sozial-kritischen Charakter haben. Neben Ausstellungen und Screenings findet auch das Women in Animation World Summit statt. Diesem Schwerpunkt sind eine ganze Reihe von Veranstaltungen im Laufe des Festivals gewidmet, die das Thema Frauen in der Animationsbranche näher beleuchten.

The Breadwinner und Mirai

Wir haben einige der eingeladenen Filme ausgewählt und präsentieren kurze Ausschnitte, der sehr unterschiedlichen grafischen Herangehensweisen. Schon jetzt ist absehbar, dass The Breadwinner ein Publikumshit des Festivals werden wird. Mitproduziert von Angelina Jolie und umgesetzt von „The Secret of Kells“-Co-Regisseurin Nora Twomey war der Film für einen Oscar nominiert und hat unter anderem einen Annie Award als bester Independentfilm gewonnen. Ebenfalls im Wettbewerb ist der japanische Film Mirai von Mamoru Hosoda. Der Junge Kun erlebt überraschende Abenteuer mit vergangenen und zukünftigen Familienmitgliedern, bei denen ein magischer Übergang eine Rolle spielt.

Seder-Masochism und Virus Tropical

Ein sehr kritischen Film liefert Nina Paley in Annecy ab. Seder-Masochism erzählt die biblische Geschichte des Exodus auf neue Art. Nicht nur Moses, der Todesengel, Jesus und sogar der eigene Vater der Regisseurin spielen eine Rolle, auch die Geschichte der Göttin, der ursprünglichen Gottheit der Menschen, wird erzählt. Sie befindet sich in einem tragischen Kampf mit den Mächten des Patriarchats. Die ganze Story ist sehr von Gewalt und Tod geprägt – realitätsnah eben.

 

Im Film Virus Tropical von Santiago Caicedo wächst Paola in einer unkonventionellen Familie im Gebiet zwischen Ecuador und Kolumbien auf. Sie muss gegen Vorurteile und für ihre Unabhängigkeit kämpfen. Gleichzeitig ist ihre Welt immer wieder von Krisen betroffen.

 

In der Spezialprogrammlinie des Festivals De Visu, in der Musikfilme gezeigt werden, läuft unter anderem Theodore Ushevs Tower Bawher, eine rasante Fahrt durch ein Kapitel der modernen Kunst, des russischen Konstruktivismus. Interessant ist auch der Beitrag von Geoffroy Barbet Massin J’ai encore rêvé d’elle, der in der Spezialkategorie „Pop Rock“ läuft.

 

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