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Auf Schiene – die größte InnoTrans aller Zeiten

von Uwe Prenner
Beeindruckende Perspektive auf das Schienengelände der InnoTrans 2024 in Berlin. © Messe Berlin GmbH

Die InnoTrans ist die internationale Leitmesse für Verkehrstechnik, die alle zwei Jahre in Berlin stattfindet. Sie ist in fünf Messesegmente aufgeteilt: Railway Technology, Railway Infrastructure, Public Transport, Interiors und Tunnel Construction. Die Ausgabe 2024 zog rund 170.000 Besucher aus 133 Ländern an und war eine wahre Rekordmesse – im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau, die ihren Status als wichtigste Veranstaltung der Branche ausbauen konnte.

2.940 Aussteller aus 59 Ländern stellten ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen vor, wobei der internationale Anteil mit 600 Ausstellern ebenfalls wuchs. Auf dem Gleisgelände (3.500 Gleismeter) präsentierten Teilnehmer aus aller Welt 133 Fahrzeuge. Auf dem Bus Display im Sommergarten konnten Fachbesucher auf einem 500 Meter langen Rundkurs elf Busse im Live-Betrieb erleben.

Die Schwerpunktthemen der diesjährigen Messe waren Nachhaltigkeit, Elektrifizierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. „KI wird auch in der Verkehrsbranche immer wichtiger“, meint InnoTrans-Direktorin Kerstin Schulz. Mit dem AI Mobility Lab trug die InnoTrans dieser Entwicklung Rechnung. „Die Nachfrage nach KI-basierten Lösungen und Cybersecurity war enorm“, berichtet Schulz. 42 Aussteller aus 17 Ländern stellten ihre Expertise in Sachen KI, Robotics, Datenschutz und Cybersicherheit vor.

Einer der Big Player im Bereich Digitalisierung der Bahnindustrie ist Siemens Mobility. Das Unternehmen zeigte in Berlin Signaling X, ein System das Programmierschnittstellen öffnet und Signaltechnik für den Fern- und Nahverkehr in einer Cloud-Plattform integriert. Dass der Bahnbetrieb effizienter werden muss (vor allem in Deutschland) bestreitet wohl niemand. Siemens will dies mit der Verknüpfung von digitalen Systemen erreichen – inklusive KI-gesteuerter Analyse- und Auswertungstools. Bleibt die Frage nach der Cybersicherheit, wenn alles vernetzt ist und alle Prozesse vollautomatisch ablaufen.

Die vollautomatische Sichtprüfung von Fahrzeugen soll Prozesse im Bahnbetrieb beschleunigen. © Siemens Mobility

Stadler zeigte in Berlin gleich acht innovative Fahrzeugkonzepte mit umweltfreundlichen Antriebslösungen. Publikumsmagnet war die Weltpremiere des RS ZERO. Der Nachfolger des Erfolgsmodells Regio-Shuttle RS1 kann mit Wasserstoff und/oder Batterie betrieben werden. Der Hersteller ist sich sicher durch die Leichtbauweise dieses Prototyps in Zukunft für Nebenstrecken mit geringerer Verkehrsdichte ein wirtschaftlich attraktives Verkehrsangebot zu schaffen. Alstom zeigte den Coradia Max™ Regionalzug für die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG), der Ein- und Doppelstockarchitektur miteinander verbindet. Weitere Exponate auf dem Gleisgelände waren zum Beispiel der Hochgeschwindigkeitszug ETR1000 von Hitachi Rail, der mit verschiedenen Stromversorgungssystemen in Europa kompatibel ist, und der energieeffiziente Regionalzug CINOVA von CRRC (China). Hyundai Rotem (Südkorea) präsentierte seine neue Wasserstoff-Brennstoffzellen-Straßenbahn.

In ihrem Statement fasst Sarah Stark, Hauptgeschäftsführerin Verband der Bahnindustrie (VDB), Inhalt und Bedeutung der Messe gut zusammen: „Von innovativen Regionalzügen, die das Büro ersetzen, mit Wasserstoff und mit Batterieantrieb fahren können über Highspeedzüge die Wüstentemperaturen und Sandstürmen trotzen bis hin zu digitalen Informationssystemen zur schnellen Orientierung oder barrierefreien Bahntüren, die Höhenunterschiede stufenlos überbrücken – die InnoTrans 2024 hat dieses Jahr einmal mehr die Innovationskraft der Bahnindustrie unter Beweis gestellt.“

Die nächste InnoTrans wird vom 22. bis 25. September 2026 auf dem Berliner Messegelände stattfinden.



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