Home Mobility Brightline beabsichtigt Hochgeschwindigkeitszüge von Siemens bauen zu lassen

Brightline beabsichtigt Hochgeschwindigkeitszüge von Siemens bauen zu lassen

von redaktion
Ap220, Siemens Mobility

Das amerikanische Privatunternehmen Brightline hat seine Entscheidung bekannt gegeben, dass Siemens Mobility als bevorzugter Anbieter für die Fertigung der Züge für das Hochgeschwindigkeitsbahnprojekt Brightline West ausgewählt wurde. Die Züge sollen zwischen Las Vegas und Südkalifornien eingesetzt werden. Der Auftrag umfasst eine Flotte von zehn American Pioneer 220″-Zügen (AP 220), die gebaut, nach Nevada geliefert und getestet werden sollen. Diese Vorgangsweise soll den angepeilten Starttermin der Verbindung im Jahr 2028 gewährleisten.

Der kürzlichen Ankündigung ging ein mehrjähriges Ausschreibungsverfahren voraus, an dem sich verschiedene globale Wettbewerber beteiligt hatten. Der Zuschlag erfolgt vorbehaltlich des Abschlusses endgültiger Vereinbarungen. Entscheidend waren Kriterien wie Preis, Fertigungszeitplan, Zugleistung, Einhaltung der ADA-Vorschriften, Fahrgastkomfort und Gesamtfahrgastkapazität. Zudem wurde Wert auf künftige Interoperabilität mit dem California High-Speed Rail-Projekt gelegt. Die Züge werden nach allen geltenden Anforderungen des „Buy America“-Programms gebaut.

Das Projekt umfasst einen Vertrag mit 30-jähriger Laufzeit für die Wartung der Schienenfahrzeuge, wobei die Wartungsarbeiten in der Vehicle Maintenance Facility von Brightline West in Sloan, NV, durchgeführt werden sollen. An diesem Standort sind entsprechende Teams neben täglichen Routinewartungen auch für Generalüberholungen und Reparaturen zuständig.

Im Rahmen dieses Projekts will Siemens mit seinen AP220-Zügen eine neue Generation von Hochgeschwindigkeitstechnologie einführen. Diese zeichnet sich durch ein neuartiges Passagiererlebnis, modernste digitale Technologie und ein speziell für den US-Markt entwickeltes Antriebssystem aus. Die Züge sind eine Weiterentwicklung der Velaro-Plattform, die derzeit in Europa eingesetzt wird. Für den Bau des AP220 wird Siemens ein neues Werk errichten. Der Standort des ersten echten amerikanischen Produktionszentrums für Hochgeschwindigkeitszüge wird bekannt gegeben, sobald der Vertrag abgeschlossen ist.

„Die Dynamik, die wir entwickeln, wird in neue Arbeitsplätze sowie eine neue Lieferkette münden, die den Grundstein für eine Hochgeschwindigkeitsindustrie legen wird, die von Küste zu Küste reicht“, ist Michael Reininger, CEO von Brightline, überzeugt. Und Marc Buncher, CEO von Siemens Mobility North America sagt: „Das Hochgeschwindigkeitskapitel der amerikanischen Eisenbahngeschichte wird auf den 40 Jahren aufbauen, in denen Siemens Züge in den Vereinigten Staaten entwickelt, baut, testet, liefert und wartet. Im Namen unserer 4.500 Bahnmitarbeiter in den Vereinigten Staaten freuen wir uns, dass wir für den Bau und die Instandhaltung der ersten echten Hochgeschwindigkeitszüge in Amerika ausgewählt wurden, die mit der innovativsten Hochgeschwindigkeitstechnologie der Welt ausgestattet sein werden.“

Die AP 220-Züge werden die ersten echten Hochgeschwindigkeitszüge sein, die in Amerika gebaut werden. Sie sind für Geschwindigkeiten von bis zu 350 Kilometer pro Stunde ausgelegt. Das Antriebssystem, das geringere Gewicht und die aerodynamische Form sollen die Züge dieser Serie effizienter als andere Hochgeschwindigkeitszüge machen. Der AP220 verfügt über einen sehr breiten Wagenkasten, der für hohen Fahrgastkomfort sorgt. Die siebenteiligen Züge werden je nach endgültiger Konfiguration zwischen 434 und 450 Fahrgäste befördern und können ihre Strecke in weniger als zwei Stunden zurücklegen.

Brightline West ist eine 350 Kilometer lange Strecke, die neben der I-15 gebaut wird und Brightlines Ziel unterstützt, Städtepaare miteinander zu verbinden, die zum Fliegen zu nah beieinander und für eine Fahrt mit dem Auto zu weit auseinanderliegen. Die Verbindung wird Haltestellen in Las Vegas, Nevada, in Victor Valley, Hesperia sowie Rancho Cucamonga, Kalifornien, haben.



Weitere TOP-Artikel