Home Editor's Video-Choice Großer Freiheitsdrang – winziges Fluchtfahrzeug

Großer Freiheitsdrang – winziges Fluchtfahrzeug

von redaktion

Drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall erinnert ein Film, an die einstige innerdeutsche Grenze und an den Wunsch mancher DDR-Bürger*innen ihr Land gen Westen zu verlassen. Um in die vermeintliche Freiheit zu gelangen, wurden manche Zeitgenossen*innen äußerst kreativ. So gelang es, mit findiger Ingenieurskunst neun Menschen hinter der Sitzbank des winzigen Motocoupés Isetta von BMW über die Grenze zwischen DDR und BRD zu bringen.

Der Film erzählt die Geschichte von Klaus-Günter Jacobi, der es verstand, die Isetta so umzubauen, dass er darin seinen Freund Manfred Koster unentdeckt von Ost nach West transportieren konnte. Im Jahr 1964, Jacobis Familie hatte Ostberlin bereits 1958, also drei Jahre vor dem Mauerbau verlassen, bittet Koster Jacobi um Hilfe bei der Flucht aus der DDR. Jacobi entwickelte daraufhin einen waghalsigen, geradezu unglaublichen Plan. Seine BMW Isetta sollte als Fluchtfahrzeug dienen. Der Vorteil: Das nur 2,30 Meter lange und 1,40 Meter breite Auto würde bei den Grenzsoldaten wenig Verdacht erregen. Auf den ersten Blick scheint es tatsächlich unmöglich einen Menschen in diesem winzigen Fahrzeug zu verstecken. Aber Jacobi gelang es, als Kfz-Mechaniker hinter der Sitzbank direkt am Motor genug Platz zu schaffen. Er schnitt eine Einstiegsöffnung in die Abdeckung hinter der Sitzbank, versetzte die Ablage nach oben und entfernte Ersatzrad, Heizung und Luftfilter. Außerdem tauschte er den 13 Liter Tank gegen einen Zwei-Liter-Kanister. Manfred Koster gelang dank Jacobi die Flucht. Für dieses Fahrzeug war es die einzige Mission, aber sie fand Nachahmer und so gelang mit einer ähnlich umgebauten Isetta in den folgenden Jahren acht weiteren DDR-Bürgern die Flucht in den Westen.

Regie: Alex Feil

Kamera: Khaled Mohtaseb

Szenenbild: Erwin Prieb

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