Honda stellt auf der European Hydrogen Week 2023 einen Prototyp seines Wasserstoff Fuel Cell Stack Moduls der nächsten Generation vor. Das kompakte und gleichzeitig leistungsstarke Konzept, das vom 20. bis 23. November auf der Expo in Brüssel zu sehen ist, wurde entwickelt, um außergewöhnliche Langlebigkeit und Vielseitigkeit für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten zu schaffen.
„Nach über 30 Jahren an vorderster Front der Wasserstoff-Brennstoffzellenentwicklung glauben wir, dass die Nachfrage nach dieser Technologie bald die kritische Masse für eine vollständige kommerzielle Umsetzung erreichen wird“, meint Ingo Nyhues, Deputy General Manager, Europe Business Planning & Development bei Honda Motor Europe. Dafür arbeitet Honda derzeit mit einer Reihe von Unternehmen zusammen, die Produkte in den entsprechenden Bereichen entwickeln und bei der Integration des Brennstoffzellensystems in Entwicklungsprogrammen unterstützend wirken. Der kommerzielle Vertrieb des Brennstoffzellensystems soll Mitte der 2020er-Jahre beginnen.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Angesichts der Eigenschaften von Wasserstoff erwartet der Hersteller, dass das Brennstoffzellensystem als Energiequelle für stark genutzte große Fahrzeuge und große Infrastrukturen sowie für Anwendungen, die ein schnelles Auftanken erfordern und in denen der Einsatz von Batterien schwierig ist, besonders brauchbar sein wird. Honda hat basierend auf diesen Eigenschaften vier Kern-Einsatzbereiche für die Nutzung seines Brennstoffzellensystems identifiziert: für FCEVs und Nutzfahrzeuge, stationäre Stromerzeugung und Baumaschinen. Die Wasserstoffaktivitäten gehen aber über den Produktbereich hinaus. So hat Honda etwa in Deutschland (Offenbach) eine Produktionsanlage für umweltfreundlichen Wasserstoff errichtet, um auch im Bereich Energiemanagement tätig zu sein. Diese neueste Anlage soll überschüssige Solarenergie aus Fotovoltaik nutzen, um mittels Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen.
„Die Eigenschaften unseres Fuel Cell Stack Prototyps der nächsten Generation sind ideal, um den dringenden Anforderungen verschiedener Branchen gerecht zu werden, die einen schnellen Übergang zu emissionsfreien Energiequellen anstreben“, betont Nyhues. „Die Einheit ist dank seiner kompakten Abmessungen, der hohen Ausgangsleistung, der hervorragenden Langlebigkeit und der schnellen Startzeit selbst in Umgebungen mit niedrigen Temperaturen äußerst vielseitig.“
Schwerlast-Nutzfahrzeuge im Fokus
Das Unternehmen sieht das größte Potenzial in der Entwicklung geräusch- und vibrationsarmer Brennstoffzellenlösungen für Schwerlast-Nutzfahrzeuge und will in diesem Bereich massiv investieren. Dies ist eine Reaktion auf den Bedarf der globalen Transport-, Fracht- und Logistikbranche nach umweltfreundlicheren Antriebstechnologien. Im Mai dieses Jahres begannen Honda Motor und Isuzu Motors damit, ein Schwerlast-Nutzfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb der nächsten Generation zu entwickeln und zu testen. Beide Unternehmen planen, noch vor Ende des laufenden Geschäftsjahres (März 2024) mit Demonstrationstests eines Prototypen auf öffentlichen Straßen zu beginnen. Im Jahr 2027 soll ein Serienmodell auf den Markt kommen.
Bereits für das Jahr 2024 plant Honda den Verkaufsstart des brandneuen CR-V FCEV in Nordamerika und Japan.