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Rollende Glasobjekte von Tonellidesign

von Markus Schraml
Kart, Tonelli, Karim Rashid

Manche Möbelkategorien können sehr viel mehr Flexibilität im Raum erlangen, wenn man sie auf Rollen stellt. Seien es Kleiderablagen, Bücherregale, TV-Tischchen, Sideboards, Coffee Tables oder Schminktische – sobald sie schnell und mühelos hin- und hergeschoben werden können, eröffnen sich viele neue und vor allem passgenaue Aufstellungspositionen. Eine Ablage, die sich drehen lässt, ist enorm praktisch. Ein kleiner Couchtisch wird nicht immer an derselben Stelle gebraucht. Auf Rollen kann er zu einem Einrichtungsgegenstand werden, der den Nutzer*innen überall perfekt zu Diensten ist.

Glasobjekte auf Rollen

Produkte, die eine Verbindung aus Beweglichkeit und hochwertigem Glas darstellen, sind im Portfolio von Tonellidesign zu finden. In erster Linie war es der langjährige Art Director von Tonelli, Architekt Marco Gaudenzi, der seit Beginn der 90er-Jahre für bewegliche Möbelaccessoires sorgte. Sein „Dappertutto“-Regal (1995/1998/2007) hat die Kategorie dieser hohen, transparenten oder in Mattglas ausgeführten Hochregale geprägt. Heute finden sich bewegliche hohe, schmale Schränke in vielen Badezimmern, wenn auch meistens nicht in der gleichen Qualität.

„Dappertutto“ von Marco Gaudenzi hat die Kategorie dieser schmalen (Hoch)schränke (bzw. regale) geprägt. Durch die Rollen können sie flexibel im Badezimmer positioniert werden. © Tonellidesign

Das offene Sideboard „Comò basso“ (1994) von Gaudenzi bietet auf zwei Einschüben Platz. Meistens wird es als TV-Tisch verwendet, wo seine Flexibilität ein praktisches Plus ist. Die Schubladen sind in Kirschbaum Natur, Wengé, Eiche gebleicht, Leder Natur oder Schwarz sowie in allen RAL-Farben lackiert erhältlich. Dieses Produkt funktioniert übrigens auch ohne Fernsehgerät darauf – als beweglicher Couchtisch.

„Comò basso“ ist ein Tonelli-Klassiker von Marco Gaudenzi, der meistens als TV-Tisch verwendet wird, er macht aber auch ohne Fernsehapparat gute Figur. © Tonellidesign

Elegante Symmetrie

Im Design einen Schritt weiter geht Isao Hosoe mit dem Flò 1 (1997-2005). Ebenfalls ein TV-Möbel – verströmt es durch die elegante Symmetrie der Glasführung ein sehr hochwertiges, attraktives Flair. Gaudenzi und Tonelli-Gründer Massimo Bellazecca hatten den japanischen Designer zu Tonelli geholt. Im Lauf der Jahre kam aus dieser Zusammenarbeit eine Reihe von ikonischen Glasdesigns zustande. Auch nach Hosoes Tod (2015) setzte das Studio die Kooperation mit Tonelli fort und gestaltete zum Beispiel mit „Shoji“ (2017) eine elegante Kleiderablage auf Rollen.

Isao Hosoes Flò 1 ist ein TV-Möbel, das durch die elegante Symmetrie der Glasführung ein sehr attraktives Flair verströmt. © Tonellidesign

Karim Rashid macht in Glas

Eine neue Ebene in der Gestaltung mit Glas erreichte das Unternehmen ohne Zweifel durch die Zusammenarbeit mit Karim Rashid. Von der verspielt-organischen „Splash“-Couchtischserie (2001) über die faszinierende Asymmetrie des „Dekon 2“ (2006) bis zum Bar-Trolley „Kart“ (2015) oder dem wuchtigen freistehenden Spiegel „Tropikal“ (2019) ist in den Designs des US-Amerikaners eine kontinuierliche Weiterentwicklung erkennbar, die auch auf seine zunehmenden Erfahrungswerte im Bereich Glasbearbeitung bei Tonelli zurückzuführen ist.

Mit Massimo Castagna in die Zukunft

Im Jahr 2020 ernannte Tonelli Massimo Castagna zum neuen Art Director. Unter seine Ägide wird die Glasbearbeitung weiter voranschreiten. „Bei Tonelli gibt es die Erfahrung, das Know-how in der Glasverarbeitung in all ihren Formen und die Bereitschaft, seine Anwendungsgebiete auszuweiten“, sagt Castagna. Er sieht großes Potenzial im Hinblick auf neue technische und ausdrucksstarke Gestaltungswege. Gleichzeitig kombiniert Tonelli sein angestammtes Material Glas immer öfter auch mit anderen Werkstoffen wie Marmor, Holz oder Metall. Damit will das Unternehmen die Funktionalität seiner Produkte erhöhen und die Palette seiner doch sehr speziellen Einrichtungslösungen zu erweitern.

Tonellidesign

Seit den 1980er-Jahren fertigt Tonelli Möbelaccessoires aus Glas – darunter Bücherregale, Sideboards, Tische, Leuchten, Spiegel und vieles mehr. Das Geheimnis des Erfolgs liegt in einer neuen Technik, die in den 80er eingeführt wurde. Durch eine spezielle Schweißtechnik der Glasplatten und die Verwendung eines Strukturklebers werden die Transparenz des Glases erhalten und die Verbindungsstellen widerstandsfähiger. Mit der Zeit wurde der Prozess verfeinert und die Qualität dadurch kontinuierlich verbessert.


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