Home Industrial Design Urahn des Selfies überarbeitet – Fotokabine von Pininfarina

Urahn des Selfies überarbeitet – Fotokabine von Pininfarina

von Markus Schraml
Dedem Icona, Pininfarina

Fotokabinen gehören immer noch zu einem fixen Bestandteil des öffentlichen Raums in Städten. Im Zeitalter von Handys und inflationärem Selfie-Schießens mag dies verwundern, ist aber dadurch zu erklären, dass die Qualität der allermeisten selbst gemachten Fotos den Kriterien etwa der Passantragsstellen nicht entsprechen. So verlangen Deutschland und Österreich nach wie vor ausgedruckte Fotos für die Antragstellung von Automaten oder professionellen Fotografen erstellt. Die Briten sind hier weiter und bieten den digitalen Passantrag an, wobei auch genaue Anweisungen für das Selbermachen von Passfotos gegeben werden. In Italien sind zwei physische Fotos für die Einreichung erforderlich, die meisten davon werden in Fotoautomaten erstellt. Die Dedem-Gruppe sorgt in Italien seit 1962 für die Aufstellung dieser Passfotokabinen. Mit 3600 über das gesamte Staatsgebiet verteilten Maschinen und über 10 Millionen gedruckter Passfotos pro Jahr ist die Dedem S.p.A Group italienischer Marktführer bei Non-Food-Verkaufsautomaten. Nun hat sich das Unternehmen entschieden, ihren Fotokabinen einen neuen Look zu verpassen. Den Auftrag dazu erhielt das renommierte Designstudio Pininfarina.

Das neue Modell heißt „Icona“ und Pininfarina schaffte es, in gewohnter Weise, der Kabine ein höchst modernes Aussehen zu verleihen. Bei der Gestaltung standen drei Hauptaspekte im Fokus: ein einfaches und unmittelbares Nutzererlebnis, Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche städtische Kontexte sowie leichte Zugänglichkeit. Im Außendesign spielen drei Volumina zusammen, was der Fotobox Dynamik und Leichtigkeit verleiht. Gleichzeitig wird dadurch die individuelle Anpassung und Integration gewährleisten. Der Innenraum verfügt über verschiedene Elemente zur Verbesserung der Nutzererfahrung, wie zum Beispiel einen größeren Spiegel oder einen klappbaren Sitz, der beim Zugang nicht im Weg ist. Schließlich wurde die Benutzeroberfläche komplett neu gestaltet und digitalisiert.

„Dedems Geschichte ist eine kleine, aber bedeutende italienische Geschichte über Identität, Entschlossenheit und Exzellenz. Von Schwarz-weiß bis Farbe, von analog bis digital, von den Anfängen der Technologie bis zum Aufkommen der Computer“, sagt Alberto Rizzi, CEO der Gruppe. „Mit jeder Neuheit sind wir Jahr für Jahr gewachsen und haben gleichzeitig die Werte Made in Italy hochgehalten. Jetzt, kurz vor unserem Börsengang, feiern wir die vielen Meilensteine der Gruppe, indem wir unserer Fotokabine, dem Objekt, das uns mehr als alle anderen repräsentiert, eine neue Identität verleihen.“

Silvio Pietro Angori, CEO von Pininfarina, betont: „Mit Icona hat Pininfarina an der stilistischen Neudefinition eines so symbolischen Objekts wie der Passfotokabine sowie seiner Funktionalität und Nutzungserfahrung gearbeitet. Wir sind stolz darauf, dem Design einer neuen Ikone, die von vielen Italienern verwendet wird, unsere Handschrift verliehen zu haben.“ Mit Beginn 2024 werden von den 150 Passfotokabinen, die jedes Jahr produziert werden, 70 das neue Pininfarina-Modell sein und in den exklusivsten Einkaufszentren Italiens aufgestellt werden.

Icona Dedem
Ab 2024 sollen 70 dieser Fotokabinen in exklusiven italienischen Einkaufszentren aufgestellt werden. © Pininfarina

Dedem

Die Dedem-Gruppe verfügt über ein Team von 500 Mitarbeitern, die in der Fertigung tätig sind, darunter über 200 Techniker und IT-Fachleute, die über das gesamte Staatsgebiet verteilt sind. Sie sind auf die Konstruktion, den Bau, die Wartung und die Modernisierung automatischer Maschinen spezialisiert. Dedem ist insbesondere auf die Produktion von Passfotokabinen, Fotounterhaltung und andere Digitaldruckdienste in Italien und Spanien ausgerichtet. Dedem ist außerdem der wichtigste italienische Betreiber von Spielbereichen für Kinder in Einkaufszentren. Zudem ist das Unternehmen im Marketing und Prototyping von 3D-Druckern tätig und bieten Installations- und Wartungsdienste für Computerausrüstung an. In den letzten Monaten lag der Fokus des Konzerns insbesondere auf der Entwicklung seines ICT-Geschäftsbereichs.



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