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Best of Show – Design Miami/ Awards 2023

von redaktion
Birkenstock, Design Miami/

Derzeit läuft die 19. Ausgabe der Design Miami/ in Miami Beach (Florida, USA). Auch dieses Jahr wurden wieder die besten Ausstellungen / Projekte der führenden Messe für Collectible Design in den Vereinigten Staaten gekürt. Als herausragendste Galerie zeichnete der Prüfungsausschuss (Simon Andrews, Al Eiber, Lee Mindel, Jeremy Morrison, Grela Orihuela) die Londoner Gallery FUMI aus. Sie zeigt ein Tableau skurriler Objekte, das an einen archaischen Tempel erinnert. Die in Bronze gegossenen Formen stammen von Voukenas Petrides, die Sitzmöbel von Max Lamb, der dafür auf das Material Pappe zurückgriff. Zudem sind beleuchtete Skulpturen von Jeremy Anderson zu sehen und vor allem die Strukturen von Lukas Wegwerth, die in Schichten von Holzschindeln gehüllt sind und von Hand pigmentiert wurden.

Beste Galeriepräsentation: Gallery FUMI (London). Foto © James Harris for Design Miami

Den Titel „Best Curio“ erhielt „Raise the Moral“(Los Angeles). Darin präsentiert Becoming Familiar eine Ausstellung mit Arbeiten von Moral Turgeman und Kelsey Falter. Es handelt sich um ein sensorisch immersives Design, das zur Wiederverbindung mit dem menschlichen Körper einlädt. Eine Reihe von individuell herausgearbeiteten Marmorarbeiten sollen sinnliche Erfahrungen herausfordern.

Ausstellung „Raise the Moral“ – Best Curio. Foto © James Harris for Design Miami

Der Award für das beste historische Stück ging an den S.A.M. Tropique Nr. 503 Tisch von Jean Prouvé (1951), der bei Patrick Seguin (Paris) zu sehen ist. Die Aluminium-Tischplatte besitzt eine außergewöhnliche Patina, die vier schrägen, breiten Beine verleihen dem Tisch eine fast skulpturale Dimension. Der S.A.M. Tropique Nr. 503 aus Kamerun vereint Zweckmäßigkeit mit minimalistischer Ästhetik. Ganz anders das Stück, das zum „Best Contemporary piece“ gewählt wurde. Der „One-Seater Concrete Tree“ von Nacho Carbonell (2022) auf dem Stand der Carpenters Workshop Gallery (London/Paris/New York) versprüht ein geradezu traumhaftes Flair. Carbonells experimenteller Ansatz, bei dem er die Metallzweige der Skulptur zusammenschweißt und ihre Baldachine mit verschiedenen Pigmenten besprüht, verleiht dem Werk eine unwiderstehliche Ausstrahlung.

Das beste Spezialprojekt ist Villa Albertine & Mobilier National. Die Ausstellung, die von Alban Roger kuratiert wurde, besteht aus einer Installation von Atelier d’Offard, die wiederum die Arbeiten von fünf aufstrebenden Stars der französischen Designszene zeigt: Atelier George, Atelier d’Offard, Chloé Bensahel, Gala Espel und Dimitry Hlinka. Die Designer sind Teilnehmer des Residency-Programms von Villa Albertine und präsentieren Arbeiten, die das Erbe uralter französischer Handwerkskunst erneuern. Jedes Projekt basiert auf wieder gefundenen handwerklichen Techniken, mit denen organische Formen und futuristische Linien sowie Kurven kreiert wurden.

Best Special Project: Villa Albertine und Mobilier National präsentieren Atelier George, Atelier d’Offard, Chloé Bensahel, Gala Espel und Dimitry Hlinka. Foto © James Harris for Design Miami

Der diesjährige Kuratoren-Preis geht an Nifemi Marcus-Bello und seine Arbeit „Omi Iyo“, die Bezug nimmt auf die gefährliche Reise von Migranten von Afrika nach Europa. Das Werk, das aus poliertem Edelstahl besteht, ist formal dem Rumpf eines Bootes nachempfunden. Und obwohl es wie ein fester Körper erscheint, ist das Objekt hohl und mit Salz gefüllt, das im Laufe der fünftägigen Messe kontinuierlich aus einer kleinen Öffnung auf den Boden fließt. „Omi Iyo“ wird von der in Los Angeles ansässigen Marta Gallery präsentiert, die auf der Messe auch ein Curio mit anderen Werken von Marcus-Bello zeigt.

Curator’s Award (ausgewählt von Anna Carnick) für Omi Iyo, a Special Entrance Wall Piece von Nifemi Marcus-Bello. Foto © James Harris for Design Miami

Design Miami/ läuft noch bis zum 10. Dezember 2023. Neben Höhepunkten wie der Präsentation von Birkenstock (eine Installation voll überschäumender Natur) lohnt vor allem ein Besuch des intensiven Talk-Programms, das die kuratorische Direktorin Anna Carnick zusammengestellt hat. Dort wird zum Beispiel über Monumente reflektiert, die in Zusammenhang mit Geschichte und Geschichten stehen oder über das Thema „Heilen durch Design“. Bereits am Mittwoch wurde über das Verhältnis von Design und Biodiversität diskutiert sowie über das Potenzial von kulturellem Austausch im Hinblick auf Markenidentitäten. Ein Höhepunkt war sicher das Gespräch von Paul Goldberger mit David Chipperfield gestern Nachmittag.



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