Der Mobility Report 2021 von Kapsch TrafficCom thematisiert die aktuellen Herausforderungen rund um den Transportsektor und Verkehr insgesamt. In vielen Bereichen werden derzeit die Emissionen kontinuierlich reduziert, nicht so beim Transport. Dieser Sektor ist weltweit sogar der am schnellsten wachsende Verursacher von klimaschädlichen Treibhausgasen.
„Wir benötigen dringend kurzfristig wirkende Lösungsstrategien, um die Emissionen von Millionen von Fahrzeugen auf den Straßennetzen weltweit zu reduzieren“, sagt Alfredo Escriba, CTO von Kapsch TrafficCom und weiß, wie dies zu bewerkstelligen wäre: „Städtisches Verkehrs- und Staumanagement ist unmittelbar wirksam und hilft, die CO2-Belastung zu senken. Allein das Auflösen des Stop-and-go-Verkehrs durch Ampelinformationen, die in Echtzeit an die Fahrer gesendet werden, kann laut einer aktuellen Studie aus Kanada den Kraftstoffverbrauch und damit die Emissionen um bis zu 13 % verringern. Weitergehende Methoden, die Fahrzeugkonnektivität und KI-basierte Datenverarbeitung einbeziehen, reduzieren Staus und ineffizienten Verkehr zusätzlich.“
Obwohl in vielen Ländern bereits seit Jahrzehnten intelligente Verkehrssysteme im Einsatz sind, bleiben diese Maßnahmen isolierte Lösungen, die nur einen kleinen Teil der zur Verfügung stehenden Verkehrsdaten nutzen. Ein umfassend vernetztes Verkehrsmanagement könnte sehr viel besser auf die Luftqualität und den Schadstoffausstoß einwirken, glaubt Escriba.
Neues Verkehrsmanagement in Buenos Aires
Buenos Aires hat 2017 einen strategischen Plan entwickelt und das Mobilitätsmanagementsystem SGIM (Sistema de Gestión Integral de la Movilidad) integriert. Damit ist es in der argentinischen Hauptstadt möglich, Daten aus verschiedenen Quellen zu verwalten, um hochwertige Informationen zu generieren und nutzbar zu machen. Die SGIM-Software, die mit der EcoTrafiXTM-Plattform zentral von Kapsch eingesetzt wurde, funktioniert dabei als übergeordnete Einheit. Das System verbindet sich mit der aktuellen Struktur, um möglichst viele Daten zu vereinheitlichen – einschließlich der Anwendung von Google Maps und Waze-Informationen sowie der Einbindung von Mautbetreibern und anderen Systemen von Drittanbietern. Das neue Verkehrsmanagementsystem von Buenos Aires überwacht verkehrsrelevante Ereignisse und verknüpft ein multimodales Transportsystem mit effizientem Staumanagement, das von einer hochmodernen integrierten Leitstelle koordiniert wird.
Positiver COVID-19-Effekt auf CO2-Emissionen schwindet rasant
Die urbanen Räume wachsen weltweit stetig an und erreichen teilweise enorme Ausmaße. Das bedeutet immer mehr Verkehr. Und obwohl die COVID-19-Beschränkungen die Emissionen reduziert hatten, erreicht das Verkehrsniveau an vielen Orten nun bereits wieder die Vor-Pandemie-Belastungen. Die COVID-19-Gefahr hat laut Umfragen auch dazu geführt, dass wieder mehr Menschen mit dem Privat-PKW unterwegs sind, weil sie die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel scheuen. Vor diesem Szenario muss jede Stadt und die zuständige Behörde auf die neuen Herausforderungen reagieren. Intelligente Verkehrsmanagementsysteme können neben anderen Maßnahmen helfen, den Verkehrsfluss zu verbessern und damit die durch Staus verursachten Emissionen zu verringern.