Nur widerstrebend beugt sich Mazda dem Zeittrend in Richtung E-Mobilität. Aus Sorge, das markentypische Credo des Fahrvergnügens und die Philosophie des Jinba Ittai (die Einheit von Fahrer und Fahrzeug) nicht auf E-Antriebe übertragen zu können, haben sich die Japaner Zeit gelassen. Nun präsentierten sie aber im Rahmen der Tokyo Motor Show das erste rein elektrisch angetriebene Fahrzeug, den Mazda MX-30, der vor allem im Hinblick auf den europäischen Markt vorgestellt wurde.
Der 4,4 Meter lange Crossover-SUV soll eine 50:50-Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse aufweisen und der e-SKYACTIV-Elektroantrieb von einer kompakten 35,5 kWh-Batterie mit Energie versorgt werden. Der MX-30 verfügt über Freestyle-Türen und bietet fünf Sitzplätze. Mit einer Reichweite von nur 200 Kilometern nach WLTP-Zyklus ist dieses Fahrzeug für den urbanen Raum gedacht und bietet sich wohl als Zweitauto an. Yasuhiro Aoyama, Präsident und CEO von Mazda Motor Europe sagt: „Wie bei allen unseren Produkten hatten die Designer und Ingenieure ein klares Ziel für unser erstes batteriebetriebenes Elektrofahrzeug vor Augen: Es sollte sich durch herausragendes Design auszeichnen und ein großartiges Fahrverhalten bieten – ein zentraler Bestandteil der Mazda-DNA, der uns von Wettbewerbern abhebt. Zusätzlich sollte das Modell die CO2-Emissionen über den gesamten Produktlebenszyklus reduzieren.”
Tatsächlich ist der größte Pluspunkt des MX-30 das Design. Ohne Übertreibung darf behauptet werden, dass es sich hier wohl um das schönste Crossover-SUV handelt, das je eine Straße gesehen hat. Die typische Kodo-Formensprache hat zu einem außergewöhnlichen Ergebnis geführt. Nie zuvor haben es die Japaner so gut geschafft, ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und Dynamik mit Eleganz zu verbinden.
Unter dem Titel „Sustainable Zoom-Zoom 2030“ fährt Mazda einen langfristigen Technologiefahrplan, mit dem das Unternehmen den CO2-Fußabdruck bis 2030 um die Hälfte und bis 2050 um 90 % reduzieren will. Als relevanter Maßstab gilt dabei nicht nur der CO2-Ausstoß beim Betrieb der Fahrzeuge, sondern in der ganzen Produktionskette, die Energieerzeugung, Produktion, Logistik und Entsorgung einschließt. Das Unternehmen ist überzeugt, dass 2030 immer noch 95 % seiner Fahrzeuge von Verbrennungsmotoren angetrieben werden – in Kombination mit einer Form von Elektrifizierung. Deshalb forscht Mazda weiterhin an der Optimierung der Effizienz von Verbrennungsmotoren. Außerdem sieht der Autobauer auch Optionen im Bereich von Biokraftstoffen aus Mikroalgen, die CO2-neutrale Autos mit Verbrennungsmotor ermöglichen würden. In Bezug auf die mäßige Reichweite des neuen MX-30 stellt Mazda die Kombination mit einem sogenannten Range-Extender (Reichweiten-Verlängerer) in Aussicht. Dabei soll der elektrische Antrieb um einen sehr leisen Kreiskolben-Motor ergänzt werden, der nicht nur mit herkömmlichem Ottokraftstoff, sondern auch mit gasförmigen Kraftstoffen, also etwa Flüssiggas, betrieben werden könnte.
In Österreich startet der MX-30 als limitiertes Sondermodell „Edition One“ und kann gegen eine Kaution von 1.000 Euro bereits vorbestellt werden. Der All-Inclusive-Preis beträgt 34.990 Euro. In diesem Paket sind 18-Zoll-Alufelgen, LED-Matrix-Licht, Klimaautomatik, Head-up Display, einige i-Activsense-Sicherheitsassitenten und eine Webasto Wallbox für schnelles Laden zuhause enthalten. Der Marktstart ist für den Herbst 2020 vorgesehen.
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