Eine der zentralen Aufgaben des deutschen Rat für Formgebung ist die Nachwuchsförderung. Der Wettbewerb ein&zwanzig hat sich dabei zu einer der wichtigsten Maßnahmen und einem Gütesiegel für aufstrebende Designer*innen entwickelt. Mit der höchsten Auszeichnung in der aktuellen Ausgabe, der „Best of Best“-Ehrung, wurde nun Juliette Berthonneau prämiert. Die französische Designerin mit einem Master-Abschluss der „Swedish School of Textiles“ begeisterte die Jury mit ihrer Arbeit „Bouncing Patterns“. Es handelt sich dabei um plissierte 3D-Textilien mit absorbierenden, dämpfenden und selbsttragenden Eigenschaften. Die mehrschichtige Hohlstruktur des Gewebes ist leicht und steif zugleich und dennoch auch flexibel. „Mein Ziel war es von Anfang an, die traditionelle Idee des Flachgewebes infrage zu stellen“, sagt Berthonneau. Die Jury hob in ihrer Beurteilung die Verbindung einer filigran-poetischen Designaussage mit hoher Funktionalität hervor, die in der textilen Installation Berthonneaus vorhanden sei.
Diese neuartigen Gewebe sind recht vielseitig. So können sie als Textilpaneele Skulpturen bilden, taugen aber auch als Lösung für akustische Anforderungen, für Wärmedämmung oder können für Polsterungen eingesetzt werden. Die besondere Eigenschaft der Textilien ist ihre freie Formbarkeit. Dadurch können die selbsttragenden gelenkigen Objekte mittels Plissierung oder Druckbehandlung endlos transformiert werden.
Mit der „Best of Best“-Preisträgerin führte Lutz Dietzold, Geschäftsführer des Rat für Formgebung dieses digitale Video-Interview:
Mit insgesamt 1.035 Einreichungen aus 74 Ländern konnte der Wettbewerb ein&zwanzig einen Zuwachs um 25 % im Vergleich zum Vorjahr (824 Bewerbungen) verzeichnen. Lutz Dietzold: „Wir sind stolz, dass der ein&zwanzig-Award in den letzten Jahren zu einer relevanten Plattform geworden ist, die junge, internationale Designer nutzen, um auf sich und ihre Arbeit aufmerksam zu machen und sich mit wichtigen Produzenten und Unternehmen zu vernetzen. Dass wir ihnen dieses Jahr nicht die gewohnte Bühne im Rahmen des Salone del Mobile bieten konnten, bedauern wir, aber wir sind sehr zufrieden, welche Resonanz und Reichweite wir auch im digitalen Raum für die Designtalente erzeugen. Und der Zugang zu unseren Netzwerken ist ohnehin nicht an Mailand gebunden.“
Die Exponate aller 21 Preisträger werden auf den digitalen Plattformen des Rat für Formgebung, der Website www.ein-und-zwanzig.de und auf Instagram #einundzwanzigcompetition, ausführlich vorgestellt. Bild- und Videodokumentationen liefern detaillierte Hintergrundinformationen zu den Preisträgern. Weitere Beiträge zu den Fokusthemen der Gewinner werden auf der Plattform ndion nach und nach veröffentlicht.