Home Design Ein Tempel für Nachwuchsdesign – ein&zwanzig in Mailand

Ein Tempel für Nachwuchsdesign – ein&zwanzig in Mailand

von Markus Schraml
ein&zwanzig 2022, Tortona, NOCOD

Junge Designer und Designerinnen hatten es in den vergangenen zwei Jahren besonders schwer. Messen und Events wurden reihenweise abgesagt und ihnen so die Möglichkeit, sich zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen, genommen. Denn obwohl wir in einer digitalen Welt leben, ist der direkte Kontakt in vielen Fällen tiefgehender und vor allem fruchtbringender als der virtuelle. Nun aber wendet sich das Blatt wieder und so dürfen sich die 21 Gewinner des Newcomer Awards ein&zwanzig des deutschen Rat für Formgebung über eine Präsenz bei der nächsten Mailänder Designwoche (der größten Designveranstaltung der Welt) freuen. Dazu wurde nun das Ausstellungsdesign des Pariser Designstudios N O C O D vorgestellt.

„In Zeiten großer Ungewissheit und Transformation ist es wichtiger denn je, junge Talente und ihre Visionen der Öffentlichkeit zu präsentieren, diese anzuhören und ihnen Raum für Reflexionen zu bieten“, betont Architektin Floriane Dosne, die gemeinsam mit Baptiste Dosne (Innenarchitekt u. Produktdesigner) N O C O D gegründet hat. „Der Rat für Formgebung tritt mit einer starken Mission voran, dem Nachwuchsdesign in Mailand die ihm gebührende Aufmerksamkeit des internationalen Fachpublikums zu ermöglichen“, lobt sie die Initiative der Deutschen.

Die Ideen junger Menschen

Ausgangspunkt ihres Ausstellungsdesigns ist die architektonische Grundstruktur des Pantheons. Wie die historischen Vorbilder in Rom oder Paris der Götterverehrung dienten, bietet dieser leicht deformierte Tempel den Raum zur Ehrung der Ideen junger Menschen. Der Gegenwart entsprechend ist eine der Säulen umgestürzt und die anderen scheinen noch im Bau zu sein. Eine Treppe führt nirgendwo hin. Dieser unfertige Raum kann nun mit Nachwuchsdesign gefüllt werden, das auf gesellschaftliche Herausforderungen lösungsorientiert reagiert. „Dieses Projekt verkörpert all die Zukunftsversprechen, die von jungen Kreativen präsentiert werden. Das klassische Vokabular unserer Ausstellung lässt einen fiktiven Schrein für diese neuen Talente entstehen.“

Lichtdesign setzt Akzente

Beleuchtet wird der „Pantheon“ von oben über einen runden Körper, der den Lichtkegel erzeugt. Dieses große, weiche Deckenlicht wird den Ausstellungsbereich deutlich fokussieren. Die Säulen und Ausstellungselemente werden durch grafische Lichtlinien betont. Sie spiegeln sich im Bodenbelag und sollen die Objekte in ein futuristisches Ambiente tauchen. „Um die Objekte in den Mittelpunkt zu stellen, haben wir uns für eine monochrome Farbpalette entschieden, die jedes Objekt für sich wirken lässt. Ein akzentuiertes Lichtdesign über den Exponaten verdeutlicht den Kontrast zur ansonsten nicht beleuchteten Location“, erklärt Floriane Dosne.

Die ausgezeichneten Produkte werden vom 6. bis zum 12. Juni im Rahmen der Tortona Design Week in der Officina 3, Via Tortona 31 in Mailand gezeigt. Die Preisverleihung mit der Präsentation der Best of Best-Preisträgerin oder des Preisträgers wird am 6. Juni stattfinden. Auch die Gewinner und Gewinnerinnen des letztjährigen Nachwuchswettbewerbs werden anwesend sein.


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