Das dänische Architekturbüro Henning Larsen hat den Wettbewerb zur Erweiterung der Opéra Bastille in Paris gewonnen. In enger Kooperation mit Reichen & Robert Architects, dUCKS scenographie, PEUTZ Acoustic Consultants und CET Engineering soll dieses erst 1989 eröffnete Opernhaus nun transformiert und den zeitgenössischen Anforderungen angepasst werden. Die Maßnahmen beinhalten ein Redesign, ein erweitertes öffentliches Foyer – offen für Aktivitäten, eine erweiterte Infrastruktur, Werkstätten und den Bau eines 800 Plätze fassenden Auditoriums für Proben und Performances.
Søren Øllgaard, Partner und Designdirektor bei Henning Larsen: „Unser Ziel ist es, die ursprüngliche Vision und das Potenzial der Opéra Bastille in einer Art zu erfüllen, die die bestehende Architektur akzentuiert und ehrt. Wir wollen die Oper zu seiner Umgebung hin öffnen. In diesem geschäftigen Pariser Bezirk soll sie ein lokaler Hotspot im sozialen Stadtleben werden. Es ist für uns eine Gelegenheit, diesem städtischen Wahrzeichen neues Leben einzuhauchen und dabei unsere architektonische Identität mit Carlos Otts Erbe zu verbinden.“
Die Opéra Bastille wurde vom uruguayischen Architekten Carlos Ott 1983 entworfen und war teil der sogenannten Grands Projets, die der damalige Staatspräsident François Mitterrand initiiert hatte. Sie sollte die historische Opéra Garnier entlasten. Die Opéra Bastille liegt prominent zwischen dem Place de la Bastille und dem Viaduc des Arts. Mit der geplanten Erweiterung versuchen Henning Larsen Architects die Oper stärker mit ihrer Umgebung in Beziehung zu setzen. Deshalb schaffen die Architekten mit einem zweigeschossigen Foyer eine Art „Indoor-Straße“, die es ermöglichen soll, das öffentliche Leben mehr einzubeziehen.
Hinter den Kulissen zielt die Umgestaltung der Werkstatt- und Baueinrichtungen darauf ab, die Produktivität und die Arbeitsqualität der Bühnen- und Kostümcrews zu verbessern. Entlang des Viaduc des Arts folgen die Architekten der ursprünglichen Vision von Carlos Ott und werden einen sanften Übergang zu den Gärten schaffen, sodass das Grün des Viaduc des Arts in die gebaute Umgebung quasi einfließt.
Der Bau soll noch 2019 beginnen und 2023 abgeschlossen sein.