Im Jänner 2020 erfolgte die EU-weite Ausschreibung für eine rund 20.000 Menschen fassende Veranstaltungshalle in Wien. Nun stehen die Sieger dieser Eventarena für Konzerte, Shows und Sport fest. Aus den 48 Einreichungen aus Österreich, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und der Schweiz wählte die 11-köpfige Fachjury das Projekt der Architekten-Arbeitsgemeinschaft von Christian Kronaus, Peter Mitterer und Reinhardt Gallister aus Wien zum Gewinner. „Das Siegerprojekt von Kronaus/Mitterer/Gallister weist in seiner baukünstlerischen Lösung eine hervorragende Qualität auf. Das Raum- und Funktionsprogramm, die Lage der einzelnen Nutzungsbereiche und deren schlüssige Verknüpfung miteinander, die Funktionalität der Erschließung im Äußeren und Inneren sowie die Flexibilität für unterschiedliche Veranstaltungsformate sind sehr gut erfüllt“, begründet Jury-Vorsitzender Architekt András Pálffy die Entscheidung. „Gleichzeitig hat das Siegerteam das Ziel der Ausloberin einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen sowie energieeffizient betreibbaren Multifunktionsarena in hohem Ausmaß erreicht.“
Der im Architekturwettbewerb von der Wien Holding vorgegebene Kostendeckel von 250 Millionen Euro netto (Preisbasis Dezember 2019) wurde durch den Wettbewerbssieger eingehalten. Als nächster Schritt wird jetzt eine intensive Projektprüfung im Detail erfolgen. „Bis in den Herbst 2021 hinein wird das Siegerprojekt nochmals auf Herz und Nieren geprüft, optimiert und fein geschliffen. Wir starten jetzt einerseits die Vertragsverhandlungen mit dem Wettbewerbssieger-Team und prüfen andererseits das Projekt nochmals auf Erlebnisqualität, Funktionalität und Flexibilität, sowohl was den Arena-Bau selbst betrifft, als auch seine technische Ausstattung und die Infrastruktur im Inneren der Arena. Diesen Projektoptimierungsprozess werden wir bis in den Herbst 2021 hinein gemeinsam mit dem Architektenteam und Expert*innen aus allen relevanten Bereichen durchführen“, erklärt Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer.
Berücksichtigung werden in diesem Prozess wohl vor allem auch die veränderten Anforderungen im Hinblick auf Hygiene und Sicherheit finden, die in diesem Jahr, in dem die gesamte Veranstaltungsbranche zum erliegen gekommen ist, alles einer neuen Bewertung unterwerfen. Es bleibt allerdings noch Zeit, denn da erst im Herbst 2021 mit den konkreten Planungsarbeiten begonnen werden soll, werden noch einige Jahre bis zur Fertigstellung ins Land ziehen. Jedenfalls soll die neue Eventarena im dritten Wiener Gemeindebezirk entstehen und das Neu Marx genannte Gebiet beleben. Wien als Wirtschafts- und Veranstaltungsstandort soll damit für die Zukunft gestärkt werden, wie Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke im Rahmen der Bekanntgabe betonte. Zudem freute er sich, dass die Sieger des Wettbewerbs aus Wien kommen.
Der Neubau der multifunktionalen Arena ist ein wesentlicher Teil der Wiener Zukunftsstrategien Smart City Wien 2050, Digitale Agenda Wien 2025, Wien 2030 Wirtschaft & Innovation sowie der Visitor Economy Strategie 2025. Neu Marx hatte sich in einer umfangreichen Standortanalyse als bester Ort für die Errichtung der neuen Arena durchgesetzt. Bereits jetzt haben sich in diesem Stadtteil mehr als 100 Unternehmen und Institutionen mit mehr als 7.000 Mitarbeiter*innen angesiedelt. Die noch unbebauten Grundstücke im Umfeld der geplanten Arena werden entsprechend des übergeordneten Masterplans entwickelt und im Bedarfsfall Flächen für „eventaffine Unternehmen, Sicherheitspersonal und Verwaltung“ bereitstellen.
Neu Marx liegt verkehrsgünstig: Ganz in der Nähe befinden sich die U3-Stationen „Erdberg“ und „Schlachthausgasse“ sowie die S-Bahn-Station „Wien St. Marx“. Auch für den Autoverkehr ist das Gebiet gut erreichbar, da sich der Standort unmittelbar neben der A23, der Südosttangente befindet. Realisiert wird die neue Multifunktionsarena von der Wien Holding GmbH. Dazu wurde eine Tochtergesellschaft, die WH Arena Projektentwicklung GmbH, gegründet. Deren Aufgabe ist es, eine fundierte Vorbereitung und solide Abwicklung des Projektes zu gewährleisten.