Carployee heißt eine App, die Mitarbeiter*innen eines Unternehmens zu Fahrgemeinschaften verbindet. Diese Idee des Linzer Start-ups hat das Potenzial, das Verkehrsaufkommen und damit den CO2-Ausstoß zu verringern. Heuer wurden bereits 13.000 Carpools mit mehr als 21.100 Fahrgästen gebildet. Für die Weiterentwicklung der App erhält das zehnköpfige Team um Albert Vogl-Bader nun eine Projektförderung in der Höhe von 650.000 Euro. 455.000 Euro davon kommen direkt von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), der Rest von Investoren. Außerdem erhielt das Start-up eine weitere Auszeichnung, den Ehrenpreis der Energy Globe Oberösterreich Award 2020.
„Ein wesentlicher Faktor zur Erreichung der Klimaziele ist die Reduktion des Straßenverkehrs. Dazu leisten die öffentlichen Verkehrsmittel einen wichtigen Beitrag. Dennoch reisen immer noch viele Pendler mit dem Auto in die Arbeit“, weiß Vogl-Bader, CEO von Carployee. Und genau hier setzt das Start-up an. Die Mitfahr-App verbindet Fahrer*innen und Mitfahrer*innen innerhalb desselben Unternehmens zu Fahrgemeinschaften. Großbetriebe wie Würth, AMAG Automobil und Motoren, Stihl, Rosenbauer oder auch die Johannes Kepler Universität setzen bereits darauf und belohnen das Engagement ihrer Mitarbeiter*innen für die Umwelt mit speziellen Prämien wie Gutscheinen oder eigens reservierten Parkplätzen auf dem Firmengelände. Nutzer*innen von Carployee haben allein 2020 bereits 90.800 Euro an Treibstoff eingespart. Gleichzeitig wird – bei einer durchschnittlichen Distanz von 32,45 Kilometern bzw. einer Fahrzeit von 32,3 Minuten – damit der CO2-Ausstoß pro Mitfahrer*in im Schnitt um 4,67 Kilogramm reduziert.
Die finanzielle Unterstützung des FFG begründet Geschäftsführerin Mag. Dr. Henrietta Egerth so: „Die zielgerichtete Bestrebung von Carployee unterstützen unsere Vorgaben in der Bewältigung der Klimakrise. Mit Projekten wie diesem stärkt Österreich seine Rolle als treibende Kraft in der Bewältigung der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen.“ Mit dieser Unterstützung ist die Intensivierung der Kooperation mit dem interfakultären Fachbereich für Geoinformatik der Universität Salzburg verbunden. Dadurch erhält Carployee Zugriff auf Know-how in den Bereichen Data Science, Geoinformatik und Simulationen. Mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die sich während der 18-monatigen Projektdauer ergeben, soll die App erweitert werden: Ziel ist eine verkehrsmittelübergreifende Lösung für den optimalen Arbeitsweg unter den Gesichtspunkten Kosten, Zeit und Umwelteffizienz.