Home Design Neue Rolle: Lilli Hollein übernimmt die MAK-Generaldirektion

Neue Rolle: Lilli Hollein übernimmt die MAK-Generaldirektion

von redaktion
Lilli Hollein, MAK Wien

Mit 1. September 2021 tritt Lilli Hollein ihre neue Funktion als Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) an. Schon zuvor hatte sie ihre zentralen Anliegen folgendermaßen formuliert: „Diversität und Öffnung für ein breites Publikum, innovative Vermittlungskonzepte für das MAK und seine einzigartige Sammlung, vielstimmigen Austausch mit der nationalen und internationalen Avantgarde zeitgenössischer Gestalter*innen und Künstler*innen, forcierte feministische und weniger eurozentristische Blickwinkel sowie Offenheit für popkulturelle Themen.“

Andrea Mayer, österreichische Kunst- und Kulturstaatssekretärin, gibt Hollein einige Vorschusslorbeeren mit auf den Weg. Keine Wunder, war es doch ihre Entscheidung, die der ehemaligen Vienna Design Week-Chefin dieses Amt beschwerte. „Ich bin überzeugt, dass Lilli Hollein durch mutiges Management, strategische und operative Weitsicht, Kreativität und erfolgreiche Teamarbeit das Museum für angewandte Kunst künstlerisch, international relevant und nachhaltig weiterentwickeln wird.“

Der zeitgenössische Blickwinkel

Lilli Hollein sieht aufbauend auf der international bedeutenden Sammlung von Objekten, die von Kunst über Design und Grafik bis hin zu Alltagsgegenständen reichen, das MAK als eine Brücke zwischen Kulturgeschichte und der Lebens- und Produktwelt von heute. „Das MAK hat in besonderer Weise das Potenzial, ein demokratisches, offenes Angebot an ein diverses Publikum zu richten. Vor diesem Hintergrund bewegen sich meine Überlegungen zur zukünftigen Ausrichtung des MAK an den drängenden, aktuell relevanten Themen unserer Gesellschaft: Integration und Diversität, Teilhabe und Gleichberechtigung, Umwelt und Innovation sowie Zukunftsfähigkeit“, sagt Hollein.

Das MAK muss in Gestaltungsfragen Exzellenz beweisen

Die Konzeption von Ausstellungen und Veranstaltungen wie auch die Weiterentwicklung der MAK-Sammlung und die damit verbundenen Forschungsaktivitäten will Hollein im Dialog mit Designer*innen und Künstler*innen voranbringen. Sie versteht das MAK als einen Ort, der nicht nur den Kunstschaffenden, sondern vielen Menschen etwas bedeutet sollte. Entsprechend breit gefächert müsse das Angebot im Hinblick auf Themen und Vermittlung sein. Deshalb legt die neue Generaldirektorin einen klaren Fokus der künftigen Museumsarbeit auf eine neue Diversität in der Zielgruppenansprache und in der Vermittlung der MAK-Inhalte.

„Die Rolle von angewandter Kunst und Design war nie wichtiger als heute – davon bin ich überzeugt. Design hat eine Moderatorenfunktion, es gestaltet gesellschaftliche Prozesse ebenso wie Produkte und Sehnsüchte. Dieser Verantwortung muss man mit Haltung, Mut und Innovation begegnen. Das MAK soll für herausragende Gestaltung und für die Verantwortung von Kunst und Design für eine nachhaltige, positive Zukunft unserer Gesellschaft stehen“, sagt Lilli Hollein abschließend.

Gemeinsam mit Teresa Mitterlehner-Marchesani (wirtschaftliche Geschäftsführerin) wird Lilli Hollein als Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin ab nun die Geschicke des MAK leiten, 2021. © Katharina Gossow/MAK

Lilli Hollein studierte Industriedesign (Universität für angewandte Kunst Wien) und ist Mitbegründerin der Vienna Design Week, deren Direktorin sie bis Mai 2021 war. Als Kuratorin entwickelte sie Architektur- und Designausstellungen. 2007 war sie Kommissärin des österreichischen Beitrags auf der Architekturbiennale São Paulo. Lilli Hollein publizierte in in- und ausländischen Medien, Fachmagazinen und Katalogen. Sie hat Vorträge gehalten und an Podiumsdiskussionen teilgenommen. Hollein war Vorsitzende des MAK-Kuratoriums und Mitglied des Kuratoriums im Mumok. Als Jurypräsidentin der KÖR Wien war sie an einer Vielzahl von Entscheidungen für Kunst im öffentlichen Raum beteiligt. Als erste weibliche MAK-Generaldirektorin in der Geschichte des Hauses folgt sie Christoph Thun-Hohenstein nach, der das MAK von 2011 bis 2021 geleitet und mit Blick auf die Digitale Moderne und ökologisch-soziale Fragestellungen, unter anderem als Initiator und Leiter der 2015 gegründeten Vienna Biennale, neu positioniert hat.

Details und konkrete Pläne will Lilli Hollein im Dezember dieses Jahres bekannt gegeben.


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