Home Architecture Stefano Boeri und Olivier François über grünere Städte und Mobilität

Stefano Boeri und Olivier François über grünere Städte und Mobilität

von redaktion
Boeri Francois, Bosco Vertical

Anlässlich des internationalen Weltumwelttages trafen sich Architekt Stefano Boeri und Fiat-CEO Olivier François (gleichzeitig CMO bei Stellantis) zum Gespräch. Es ging dabei um die jeweiligen Bemühungen, einen Beitrag zu besserer Luft in städtischen Räumen zu leisten. Der Kontakt zwischen Boeri und Fiat kam anlässlich der Präsentation des neuen elektrischen Fiat 500 im vergangenen Jahr zustande. In der Folge diente der „vertikale Wald“ von Boeri auch als Inspiration für das Setting eines TV-Spots mit der vollelektrischen Autoikone.

In dem Gespräch stimmten beide überein, dass es höchste Zeit sei, massive Maßnahmen zu treffen, um die Luft in den Städten zu verbessern. Vor allem Boeri führte eine Reihe von Zahlen an, die europäische Städte in einem sehr schlechten Licht zeigten, was ihre negative Mitwirkung an gesundheitlichen Problemen der Menschen betrifft. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Vorerkrankungen, die durch schlechte Luftgüte verursacht werden, fatale Folgen haben können.

Stefano Boeri hat schon vor Jahren mit den Zwillingstowern „Bosco Verticale“ in Mailand damit angefangen, die Stadt grüner zu machen. Heute wachsen an der begrünten Fassade rund 27.000 Pflanzen. „Städte sind nicht nur für über 70 % des CO2 Ausstoßes verantwortlich, der am Anfang der globalen Erwärmung steht, sie erzeugen auch Schadstoffe, die als Hauptursache für Krankheiten und Todesfälle durch Atemwegserkrankungen angesehen werden“, betonte Boeri. „Wenn wir dies bedenken, wird klar, dass Städte die ersten Orte sind, an denen man mit tiefgreifenden Veränderungen beginnen muss … Neben der Absorption von CO2, der Reduzierung von Energieverbrauch und städtischer Hitze sowie der Erhöhung der Artenvielfalt und der Steigerung der Attraktivität von Städten bewirken Bäume auch eine drastische Reduzierung der Feinstaubbelastung.“

Olivier François und Fiat sind erst am Anfang ihrer Reise hin zu einem Produktportfolio, das ausschließlich aus vollelektrischen Fahrzeugen bestehen wird. Bis 2030 sollen bei Fiat nur mehr rein elektrische Autos produziert werden. Im Hinblick auf seine Faszination für den „Bosco Verticale“ berichtete François davon, dass in nur wenigen Monaten die Umwandlung der legendären Teststrecke auf dem Dach des ehemaligen Werks im Turiner Stadtteil Lingotto in den größten „hängenden Garten Europas“ abgeschlossen sein wird. Dieses Projekt mit über 28.000 Pflanzen ist auch als eine Art Wiederbelebung für die Heimat von Fiat zu verstehen.

Boeri Francois, Bosco Vertical
Stefano Boeri, Silvia Boccardi und Olivier François im Gespräch – im Mailänder „Bosco Verticale“. Foto © Stefano Stranges

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