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Urbane Mobilität der nahen Zukunft

von Markus Schraml
Lilium

Mit dem Flugtaxi oder dem privaten Leichtfluggerät durch die Stadt – das ist mehr als Science-Fiction, mehr als eine Vision, denn eine Reihe von Unternehmen arbeiten bereits konkret an Fluggeräten, die von Privatmenschen durch die urbane Landschaft gesteuert werden können. Sie sind klein und leicht und verfügen meist über einen umweltfreundlichen Elektroantrieb. Die Politik hat das Potenzial bereits erkannt. So beschloss die Bayerische Landesregierung die „Bayerische Strategie Luftmobilität“ und Japan hat für seinen Entwicklungsplan für fliegende Autos über 20 Firmen zusammengebracht. Darunter Boeing, Airbus, Uber, Japan Airlines oder Cartivator, ein Unternehmen, das sich der Entwicklung von Flugautos widmet und das von Toyota unterstützt wird. Und Dubai möchte unbedingt zur Weltausstellung 2020 fliegende Fluggeräte für die Stadt präsentieren. Die deutsche Firma Volocopter hat ihr Flugtaxi ebendort schon mal getestet.

Lilium

Das Münchner Unternehmen Lilium, das 2015 von Daniel Wiegand, Sebastian Born, Patrick Nathen und Matthias Meiner gegründet wurde, liegt im Spitzenfeld, wenn es darum geht, in 5 – 10 Jahren die Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Das rein elektrisch betriebene Vehikel hat eine Reichweite von 300 km und fliegt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 km/h. Start und Landung erfolgen vertikal. Den Jungfernflug hat Lilium bereits erfolgreich absolviert. Im Video erklärt Daniel Wiegand die Idee und das Konzept von Lilium.

Cora

Auch Cora von Kitty Hawk wird elektrisch betrieben. Das Unternehmen, das von Google-Mitgründer Larry Page unterstützt wird, hat einen Hybriden aus Flugzeug und Drohne mit 12 Rotoren entwickelt. Wie Lilium startet und landet es vertikal, was für einen Einsatz in Ballungsräumen sehr vorteilhaft ist, macht es doch eine Startbahn überflüssig.

SureFly™

Von der Workhorse Group wurde der Surefly entwickelt. Dieser Hybrid-Helicopter wird von acht unabhängigen Motoren, die jeweils mit einem Propeller aus Carbon verbunden sind, bewegt. Außerdem gibt es ein Batteriesicherheitssystem, mit dem im Notfall gelandet werden kann. Der Surefly bietet Platz für einen Piloten und einen Passagier oder Cargo. Die elektrischen Motoren werden von zwei Generatoren angetrieben, die ihre Energie wiederum von einem Benzinmotor beziehen.

Volocopter

Dem Thema individuelle Mobilität in der Luft hat sich das Unternehmen Volocopter verschrieben. Die Vorteile sind bei allen diesen Entwicklungen die gleichen: Auch der Volocopter spart Zeit, ist emissionsfrei und leise. Außerdem braucht das kleine Flugzeug wenig Platz für Start und Landung. 18 Rotoren bewegen den Volocopter 2X. Gesteuert wird er per Joystick und durch redundante Systeme wird ein hohes Maß an Ausfallsicherheit gewährleistet. Gerade die Sicherheit wird ein zentrales Thema beim Erfolg derartiger Fluggeräte sein. Außerdem müssen Lösungen im Hinblick auf die Flugüberwachung im städtischen Raum gefunden werden.

Vahana

Airbus nimmt mit dem Projekt Vahana ebenfalls am Leichtfluggeräte-Wettrennen teil. Der elektrische Senkrechtstarter wird von A³ by Airbus entwickelt und soll ein kostengünstiger Ersatz für Autos und Züge im Bereich urbaner Kurzstreckentransport sein. Das derzeitige Modell bietet Platz für eine Person. Bis zum Jahr 2020 soll es dann ein Modell für zwei Personen geben.

Fliegende Autos

Ein Teilbereich in der Welt der leichten Flugtaxis sind die fliegenden Autos. Dabei handelt es sich um Vehikel, die sowohl auf der Straße als auch in der Luft bewegt werden können. Die meisten dieser Entwicklungen gibt es derzeit in den USA und sie werden mit Verbrennungsmotoren betrieben. Auch The Switchblade läuft mit Benzin. Der Hybrid kann, nachdem die Flügel ausgefahren wurden, in einer Höhe von bis zu 4 km und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 322 km/h fliegen. Der erste Testflug wurde noch nicht absolviert.

Der elektrische Senkrechtstarter von Uber Elevate (Uber Air) befindet sich ebenfalls im Entwicklungsstadium und soll 2020 flugfähig präsentiert werden. Jedes Unternehmen, das Flugtaxis oder fliegende Autos entwickelt, beschäftigt sich naturgemäß auch mit grundsätzlichen Fragen der Mobilität in unseren überfüllten Städten. Ein idealer Ort um diesbezügliche Gedanken und Erfahrungen auszutauschen war die WORLD.MINDS MOBILITY, die am 9. Mai in Zürich stattfand. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden eine Reihe von zukunftsfähigen Mobilitätskonzepten präsentiert – wie eben der urbane Luftverkehr.

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