Home Exhibition „Wenn nicht wir, wer dann?“ – Dutch Design Week Eindhoven

„Wenn nicht wir, wer dann?“ – Dutch Design Week Eindhoven

von Markus Schraml
Dutch Design Week 2018

Mit 355.000 Besucher*innen und 2.600 beteiligten Designer*innen ist die Dutch Design Week Eindhoven das größte Designevent in Nordeuropa. Die besondere Bedeutung dieser Veranstaltung liegt in den vielfältigen Installationen (499 Ausstellungen an über 120 Schauplätzen), die die konzeptionelle Seite der Gestaltung an der Grenze zwischen Kunst und Design zeigen. Es ist ein riesiger Fundus an Designvisionen und Experimenten, die in eine mögliche Zukunft des Gestaltens weisen.

Das Motto der 17. Ausgabe der Dutch Design Week (DDW) lautete „If not us, then who?“. Den Veranstaltern ging es darum, die kreative Kraft von Designer*innen im Hinblick auf Lösungskompetenz, Innovationspotenzial und Trendsetting in den Fokus zu rücken. Einerseits war der Einfluss der Digitalisierung und die damit verbundenen technologischen Möglichkeiten an allen Ecken und Enden zu sehen, andererseits war viel von der Erneuerung des Handwerks die Rede.

Die DDW hat starken Festivalcharakter und der Ausstellungsreigen verteilt sich über weite Teile der Stadt Eindhoven. Um in der Vielzahl nicht die Orientierung völlig zu verlieren, gab es auch 2018 die Design Routes. Acht verschiedene, thematisch geordnete Routen führten die Besucher*innen etwa von Sectie-C nach Plan B auf der „Makers & Craft Route“, oder von der Eindhoven University of Technology zu den Gewinnern des Dutch Design Award (im Veem) auf der „Architecture & Public Space Route“. Neue Designfelder konnten zum Beispiel auf der „Bio Design Route“, die von den neuen BioArt Laboratories zur Embassy of Water (Hallenweg) führte, erkundet werden. Wie Design die digitale mit der reellen Welt verbindet, wurde auf der „Digital Route“ etwas klarer, wo unter anderem Roboter einen Blick in die Zukunft eröffneten und der Einfluss von technologischen Innovationen auf die Gestaltung gezeigt wurden. Die „Social Design Route“ wiederum (von Downtown zu Piet Hein Eek) veranschaulichte die Möglichkeiten von Designer*innen nicht nur Aufmerksamkeit für soziale Belange zu fördern, sondern Themen wie Inklusion oder eine neue Kultur im gegenseitigen Umgang aufzugreifen und zu beeinflussen.

Dutch Design Awards
Diesen Sommer wurden die 24 Gewinner des Dutch Design Award bekannt gegeben. Die Auszeichnung beinhaltet auch eine Ausstellung im Rahmen der DDW. Aus den zwei Dutzend Siegern bestimmte eine internationale Expertenjury während der ersten Woche der DDW die drei Gewinner des International Jury Award. Die Ausgezeichneten sind Zaligebrug, Cow&Co und Het Grootste Museum van Nederland. Der Publikumspreis ging an das Projekt MX3D Bridge von Joris Laarman Lab x MX3D. Dieses Projekt war auch der Gewinner der Kategorie „Design Research“ beim Dutch Design Award. Es zeigt, dass heute auch die Forschung und die Entwicklung von innovativen Arbeits- und Produktionsmethoden einen immer wichtiger werdenden Teil des Designbereichs ausmachen. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung neuer Materialien wie die Ausstellung zum New Material Award eindrucksvoll bewies.

Viele Aspekte, die heutiges Design bestimmen, wurden auf der DDW mehr oder weniger intensiv aufgegriffen und auf zum Teil visuell beeindruckende Art vermittelt. Konzepte, Forschungsansätze, Visionen, die oftmals von jungen Designer*innen und auch aus dem universitären Bereich stammten, zeigten eindrücklich, welcher Ideenreichtum und welch hohes Bewusstsein für aktuelle Fragestellungen beim Designnachwuchs vorhanden ist.

Vor und während der Dutch Design Week wurde eine Reihe von Videos produziert, die einige Einblicke in das Festivalgeschehen bieten.

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