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Wie Architekten effizienter planen können

von redaktion
baukobox, leichter planen f. Architekten

Beim Netzwerktreffen der Science and Innovation Alliance Kaiserslautern erhielt das Team der Onlineplattform „baukobox“ den Preis „Gründer des Jahres“. Die Idee des Start-ups von Sebastian Lelle, Martin Memmel und Christian Wolf – allesamt Absolventen der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) – versammelt detaillierte Informationen zu Herstellern, Bauprodukten, Einbausituationen, Normen, Referenzarbeiten sowie interaktive Konstruktionszeichnungen und ist damit ein äußerst hilfreiches und vor allem zeitsparendes Web-Tool für Architekten*innen.

Die Recherchearbeit von Architekten*innen, die an einem neuen Projekt arbeiten, ist oft sehr zeitintensiv, denn die dazu nötigen Informationen sind weit verteilt und sehr zahlreich. „Es existiert eine unüberschaubare Menge an Informationen, das Wissen ist weit verstreut. Zudem ist ein Großteil der Informationen noch analog, also nur in Fachzeitschriften zu finden“, sagt Christian Wolf, einer der baukobox-Gründer. Das Team legte beim Aufbau der Website viel Wert auf Nutzerfreundlichkeit. Mittels Suchfilter können Architekten*innen alle Details für ihre Planung vergleichsweise schnell zusammenstellen. Das System enthält auch kontinuierlich aktualisierte Kontaktdaten zu Ansprechpartnern. Wolf: „Wir stellen hier verschiedene Inhalte bereit, die zum Planen wichtig sind, etwa zur norm-konformen Detaillierung.“ Mitgründer Sebastian Lelle sieht baukobox als digitales Werkzeug aber auch als Inspirationsquelle, denn die Webplattform enthält zahlreiche Referenzprojekte: „Wir haben unter anderem Produktdatenblätter hinterlegt und liefern Details zu Einbausituationen“, erklärt der Architekt.

Da die Recherche zu baukonstruktiven Details nicht nur zeitintensiv, sondern oft auch mit hohen Kosten verbunden ist, bietet sich diese Plattform vor allem für kleinere und mittlere Architekturbüros an. Ebenso können Studierende von diesem System profitieren. „Wir bieten unser Produkt in einer Branche an, in der die Digitalisierung noch nicht weit fortgeschritten ist“, meint Lelle. Nicht nur in der beruflichen Praxis, sondern auch in der Lehre würde größtenteils noch mit Fachbüchern und Fachzeitschriften gearbeitet.

Wolf und Lelle bringen jahrelange Erfahrung in Architekturbüros mit und sind auch in der Lehre als Dozenten aktiv. Das dritte Teammitglied von baukobox ist der Mathematiker Martin Memmel, der die technische Infrastruktur für die Webplattform beisteuerte. Den Kontakt vermittelte in der Gründungsphase Prof. Dr. Andreas Dengel, Standortleiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern. Er ist als Mitgesellschafter ebenfalls an dem jungen Unternehmen beteiligt.

In der Anfangsphase 2017 wurden die Gründer mit einem Exist-Stipendium des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert. Zudem stand ihnen das Gründungsbüro der TU Kaiserslautern und der Hochschule Kaiserslautern zur Seite. Finanziell gefördert werden sie von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB). Das Start-up hat derzeit elf Beschäftigte und arbeitet auch mit Herstellern von Bauprodukten zusammen, die ihre Erzeugnisse im Kontext bereits realisierter Bauvorhaben bewerben.

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Die TUK und die Science and Innovation Alliance Kaiserslautern haben das baukobox-Team zu Gründern des Jahres gekürt. V.l.n.r.: Sebastian Lelle, Martin Memmel und Christian Wolf. © Reiner Voß / view – die agentur / TUK

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