Der diesjährige Lawrence Israel Prize des New Yorker Fashion Institute of Technology geht an Alexandra Champalimaud. Dieser Preis wird im Rahmen des Interior Design Programm der Universität seit 1998 verliehen. Der Auslober begründet seine Entscheidung mit der enormen Vorbildfunktion von Champalimaud und ihrem Studio für Design-Studierende. Das Unternehmen wurde vor 30 Jahren von Alexandra Champalimaud in Montreal gegründet und hat sich recht schnell einen Namen in der Interieur-Designszene gemacht, mit Projekten sowohl im Hotelbereich als auch für Privathäuser. 1994 verlegte das Studio seinen Hauptsitz nach New York. Bemerkenswerte Arbeiten der jüngeren Vergangenheit sind die Wiederbelebung des Raffles in Singapur, das Monkey Island Estate in Bray oder das Projekt Troutbeck in Upstate New York.
Champalimauds Interieurs zeichnen sich durch kompromisslose Ästhetik, Detailverliebtheit und den hohen Stellenwert von Handwerk aus. Letztere Wertschätzung ist kein Zufall, sondern fußt auf ihrer Ausbildung am Fundação Ricardo do Espirito Santo Silva College in Lissabon, eine Einrichtung, in der die Tradition von europäischen Künsten, Handwerk und Restaurierungstechniken gelehrt werden. Champalimaud wurde in Portugal geboren und wuchs dort auf. Im kreativen Prozess sei es wichtig, eine Balance zwischen der Leidenschaft für Details und dem Wissen um das große Ganze zu bewahren, sagt sie und meint: „Zuerst habe ich eine Vision. Dann muss ich mein Team inspirieren. Bevor wir ein Projekt beginnen, leisten wir viel Forschungsarbeit. Es ist unabdingbar das Ziel des Projekts im Vorhinein genau zu verstehen. Wir vergleichen uns gerne mit Kulturanthropologen. Und wir hoffen, dass das Endprodukt transformierend ist, dass also die Umgebung, die wir kreiert haben, das Leben verändert.“
Die Inspirationen für ihre Designs gewinnt Champalimaud aus der Fülle persönlicher Erfahrungen, die sie mit einem sehr intuitiven Talent für Farbe, Muster und Texturen verbindet. „Inspiration kommt aus allen Bereichen meines Lebens: Spaziergänge in der Stadt, im Wald, am Strand, Reisen, die Begegnung mit anderen Kulturen, das Zusammensein mit Menschen, die ich liebe und von denen ich lerne. Großartiges Design wird nicht in der Schule gelehrt, oder an einem Schreibtisch mit Kopfhörern auf, oder auf Pinterest. Das ist alles Teil des Prozesses, aber nicht nur. Meine besten Ideen kommen als totale Überraschung und sehr still zu mir“, sagt Champalimaud.
Die passionierte Hobby-Gärtnerin und Tequilla-Liebhaberin designte ihr erstes Hotel im Alter von 25 Jahren, das Vilalara. Am 21. November wird sie den 2019 Lawrence Israel Prize im FIT erhalten und im Anschluss mit den Studierenden ihre Gedanken zur Zukunft des Designs teilen.
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