Bei der österreichischen Traditionsmöbelmarke Wittmann wird in Zukunft wieder ein Familienmitglied die Geschicke lenken – und zwar im Hinblick auf die Entwicklung neue Modelle und die Modellpolitik. Ab sofort ist Alice Wittmann, die Tochter von Ulrike Wittmann und Heinz Hofer-Wittmann, Head of Design des Unternehmens. Dies kann als starkes Zeichen in Richtung Einhaltung der Wittmann-DNA interpretiert werden und deutet auf ein entschiedenes Festhalten an den Werten des Unternehmens hin. Ob dieser Schritt bereits in der Strategie, der sogenannten Roadmap, festgeschrieben war, die CEO Dr. Alexander Sova gemeinsam mit dem damaligen Art Director Luca Nichetto erstellt hat, gab das Unternehmen nicht bekannt.
Diese Nachricht kommt nach einer Ankündigung im vergangenen Oktober, dass Arthur Arbesser die Rolle eines Creative Council bei Wittmann übernehmen wird. Nun ist klar, weshalb Arbesser „nur“ eine Beraterfunktion erhalten hat. Es bedeutet auch, dass Alice Wittmann eng mit dem Designer zusammenarbeitet, vor allem im Hinblick auf die Präsentation und visuelle Darstellung der Möbel. In ihrer Funktion als Head of Design ist Wittmann von der Idee für ein Möbel bis hin zur Vorstellung in der Öffentlichkeit verantwortlich.
Alice Wittmann kam vor fünf Jahren ins Familienunternehmen, kurz nachdem sich ihre Eltern aus dem Geschäft zurückgezogen hatten. „Es war wichtig, dass wieder jemand aus der Familie präsent ist. Ein Familienunternehmen ohne Familie im Unternehmen ist für die Mitarbeiter und Kunden nicht dasselbe“, betont die studierte Betriebswirtin und Architektin.
Nach der rasanten Internationalisierung der letzten Jahre unter Luca Nichetto, der seine Kontakte spielen ließ und Designgrößen wir Neri & Hu oder Nendo zu Wittmann brachte, rücken nun also das Thema Familientradition und somit die Markenwerte wieder in den Vordergrund. Erste konkrete Maßnahme ist die Reedition des Atrium-Sofas aus dem Jahr 1971, ein Design des Wittmann Workshop.
