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Architektur verändern – Grimshaw und Foster + Partners setzen Zeichen

von Markus Schraml
Grimshaw Ökologie-Strategie

Mit „UK Architects Declare Climate and Biodiversity Emergency“ haben eine Reihe von britischen Architekturbüros diesen Juni eine Initiative gestartet, der sich mittlerweile an die 800 Studios im Vereinigten Königreich angeschlossen haben und der auch andere Länder gefolgt sind. Eine Deklaration für ökologisches Bauen ist löblich, doch müssen auch konkrete Schritte folgen. Zwei der Unterzeichner haben nun ihre jeweiligen konkreten Pläne bekanntgegeben. Grimshaw Architects Vorsitzender Andrew Whalley hat im Rahmen des World Architecture Festival die Umwelt-Strategie des Unternehmens präsentiert und Foster + Partners stellten während der UN Climate Change Conference COP25 in Madrid ihr „Nachhaltigkeits-Manifest“ vor.

Das Manifest von Foster + Partners demonstriert das anhaltende Engagement des Büros im Hinblick auf die Pariser Klimaschutzziele. Auf Grundlage eines holistischen nachhaltigen Ansatzes, verfolgen die Architekten eine Methodik, die es erlaubt, die Kohlenstoffwerte jedes Projekts und aller Projektschritte genau zu messen. Dieses einmalige System fußt auf den Erfahrungen der Firma aus den letzten fünf Jahren. Damit können die CO2-Emissionen jeder Projektphase bestimmt werden, was zu einem besseren Verständnis der verschiedenen Aspekte eines Projekts und dessen Umweltauswirkungen führt. Außerdem können daraus Tools entwickelt werden, um den Kohlenstoffgehalt zu verringern. Die Prinzipien des Manifests gelten zuallererst auch für Foster + Partner selbst. So bezieht das Architekturbüro seit drei Jahren 100 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen. Darüber hinaus kompensiert das Unternehmen seine jährlichen globalen CO2-Emissionen aus der Mobilität seiner Mitarbeiter sowie die mit Heizen und Abfall verbundenen Emissionen des Londoner Campus vollständig.

Andrew Whalley, Vorsitzender von Grimshaw Architects hat in seiner Keynote während des World Architecture Festival in Amsterdam die ehrgeizige Umweltstrategie des Büros erläutert. Er sagte, dass im kommenden Jahrzehnt die internationale Geschäftstätigkeit und alle Studios CO2-neutral betrieben werden sollen. Ebenso ist geplant, jegliche Konstruktionsarbeiten bis zum Ende des Jahrzehnts CO2-neutral abzuwickeln. Whalley sagte: „Die Vereinten Nationen senden immer schlimmere Warnungen über unseren fragilen Planeten aus. Ein performativer Designansatz, der nach optimierten Lösungen im Bauen sucht, ist der einzige Weg in die Zukunft. Das ist ein entscheidender Moment für unsere Generation. Engagiert und schnell in unseren eigenen Studios damit anzufangen, ist richtig.“ Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen, hat Grimshaw Dr. Paul Toyne zum Global Practice Leader of Sustainability ernannt. „Wir sind uns bewusst, dass die Probleme des Klimawandels zu groß, zu wichtig und zu dringend sind, sodass wir eine sofortige und engagierte Führung brauchen. Pauls Ernennung ist ein entscheidender Schritt, um die Herausforderungen auf jeder Ebene und an jedem Ort auf der Welt, wo wir tätig sind, anzugehen.“

Um die Probleme, die mit dem Klimawandel einhergehen, wirklich zu Verstehen und deren Lösungen in Angriff nehmen zu können, wird eine enge Kooperation über die verschiedensten Disziplinen hinweg notwendig sein. Paul Toyne: „Grimshaw muss Teil der Lösung sein, die, zusammen mit anderen, zu einer Transformation führt, hin zu einem besseren Status. Wir werden mit Kunden zusammenarbeiten, die ebenfalls diesen Status erreichen wollen.“ Toyne wird den Übergang zur betrieblichen CO2-Neutralität überwachen und Vorzeigeprojekte beraten und leiten. Einige Beispiele für operative Ziele sind die Kompensation von Geschäftsreisen und die Senkung des Energieverbrauchs der einzelnen Studios sowie die generelle Festlegung von zukünftigen Reduktionszielen. „Mit der Festlegung dieser ambitionierten Ziele setzen wir ein Statement, wie wichtig wir das Problem des Klimanotstandes wirklich nehmen, und wir verpflichten uns, mit anderen zusammenzuarbeiten, um die Situation so schnell wie möglich zu verbessern.“


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