Der in Wien geborene Modedesigner Arthur Arbesser wird Creative Council bei den Wittmann Möbelwerkstätten. Arbesser hat in jüngerer Vergangenheit bereits eine Teppich- sowie eine Stoffkollektion für Wittmann kreiert. Dabei zeigte sich, dass er wie kaum ein anderer Designer die Gestaltungstradition der Wiener Moderne und damit das Erbe von Wittmann zum Ausdruck bringen und neu interpretieren kann. „Für mich fühlt sich die Zusammenarbeit mit Wittmann sehr natürlich und harmonisch an. Es ist etwas, dass – im Kontext mit meiner Arbeit, meiner Herkunft und Geschichte – völlig logisch erscheint“, meint Arbesser.
Dennoch dürfte die Erweiterung seines Portfolios von der Mode hin zu Interieurdesign eine Herausforderung gewesen sein. In seiner neuen Aufgabe als kreativer Berater wird sich Arbesser um Kommunikation und Marktauftritt der bestehenden Kollektionen sowie neuer Modelle kümmern. Auch die Weiterentwicklung der Farb- und Materialwelt steht im Fokus. In diesen Bemühungen kann Arbesser auf die Arbeit des bisherigen Art Directors Luca Nichetto aufbauen, der eine mehrjährige Designroadmap und das neue Branding des Unternehmens entwickelte. Nichetto bleibt Wittmann weiterhin als wichtiger Designer erhalten.
„In den letzten beiden Jahren hat Luca Nichetto als Art Director eine wichtige Grundlage für die Neuausrichtung des Unternehmens geschaffen. Aufbauend auf seiner erfolgreichen Arbeit starten wir mit Arthur nunmehr in die nächste Phase der Entwicklung von Wittmann. Gerade seine umfassende Expertise aus der internationalen Modewelt gepaart mit seinen Wiener Wurzeln bringen spannende und wertvolle neue Perspektiven ins Unternehmen“, meint Wittmann-Geschäftsführer Dr. Alexander Sova.
Arbessers Teppichkollektion FORME, Ausführung SELLA, plus Sessel ALLEEGASSE von Josef Hoffmann (1912). Foto © Max Rommel
ICONA-Stoffkollektion von Arthur Arbesser. © Wittmann Möbelwerkstätten
Wien als Bezugspunkt
Arthur Arbessers Geburtsort Wien war immer wieder ein wichtiger Bezugspunkt für seine Arbeit, obwohl er schon mehr als zwanzig Jahre nicht mehr dort lebt, Viele seiner Projekte haben ihn auch wieder zurück nach Wien geführt. Bereits zweimal entwarf Arbesser die Kostüme für die Einlage des Wiener Staatsopernballetts beim Wiener Neujahrskonzert. Für eine Ausstellung über die Wiener Moderne im Leopold Museum schuf der Designer die Kollektion „Arthur Arbesser X Vienna“, die aus Stoffen nach Originalentwürfen von Koloman Moser und Josef Hoffmann gefertigt wurde.
„Mit Arthur Arbesser haben wir das Glück, jemanden an unserer Seite zu haben, der unser Verständnis für Ästhetik und unseren Anspruch an Qualität teilt. Als Familienunternehmen ist uns außerdem besonders der Mensch hinter dem kreativen Kopf wichtig. Arthur Arbesser versteht unsere Wurzeln und fügt sich perfekt in das Team ein“, betont Alice Wittmann.
Arthur Arbesser (*1983) ist in Wien aufgewachsen. Nach seinem Abschluss am Central Saint Martins College in London zog er nach Mailand, um mehrere Jahre für ein führendes Modehaus zu arbeiten. 2013 gründete er sein eigenes Label. Die Rolle des Kreativberaters für Wittmann ist eine neue Stufe auf seiner Karriereleiter. „Mit der faszinierenden Geschichte und dem einzigartigen Designportfolio dieses traditionellen Familienunternehmens zu arbeiten, unterstreicht meine große Leidenschaft für die Wiener Moderne und deren Übersetzung ins Heute. Ich sehe meine Aufgabe ähnlich der eines Kurators, der den eingeschlagenen Weg der Internationalisierung Wittmanns weiter begleitet, dabei aber nie die österreichische Herkunft und Tradition aus dem Blick verliert“, erläutert Arbesser.