Mit dem Beazley Designs of the Year werden alljährlich die besten Designs der letzten 12 Monate ausgezeichnet. Die 76 Nominierten können derzeit im Design Museum London begutachtet werden. Darunter etwa eine Kleiderkollektion von Viktor & Rolf, ein datengeneriertes Proxy-Adresssystem zur Reduktion von Obdachlosigkeit, die Zusammenarbeit von Adidas und Designer Ji Won Choi (Beyoncé-Outfit), die Food Sharing App OLIO sowie The Shed, ein erweiterbares Gebäude in New York.
Awards und Ausstellung sind in sechs Kategorien unterteilt: Architektur, Digital, Mode, Grafik, Produkt und Transport. Ein Hauptthema bei den zwölften Awards sind barrierefreie Designs. Zum Beispiel die ThisAbles-Kollektion von IKEA, die adaptive Kleiderkollektion von Tommy Hilfiger oder die AW19-Modekollektion von Chromat. Barrierefreiheit ist auch im digitalen Design ein Thema. So hat das MIT Media Lab zum Beispiel den tragbaren virtuellen Assistenten AlterEgo entwickelt. Das Gerät erkennt elektrische Impulse der Hautoberfläche und leitet diese weiter. Menschen, die nicht sprechen können, wird dadurch ermöglicht, leichter mit der Umwelt kommunizieren. Oder Q, die erste geschlechtsneutrale Stimme der Welt. Linguisten, Techniker und Sounddesigner haben sie aus echten Stimmen zusammengesetzt. Sie wollen damit die geschlechtsspezifischen Festlegungen in der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz verändern.
Bei der Wahl der Nominierten durften 2019 nicht nur Designer*innen, Kuratoren*innen und Kritiker*innen mitstimmen, sondern auch die Öffentlichkeit. Die ausgewählten Produkte und Projekte werden entweder in Realform oder/und mittels Skizzen, Modellen, Prototypen, Videos und Fotografien präsentiert. Um Müll zu vermeiden, entwickelte 3D-Designerin Pernilla Ohrstedt für die diesjährige Schau ein besonderes Raumdesign, indem sie Elemente aus der Vorgänger-Ausstellung wiederverwendete. Durch Löcher in den Wänden der einzelnen Räume können die Besucher Verbindungen zwischen den Arbeiten herstellen. Das Material, das durch das Stechen der Löcher anfiel, wurde recycelt, um maßgeschneiderte Sockel herzustellen. Die Inspiration für dieses Design holte sich Ohrstedt von den Kunstwerken des amerikanischen Bildhauers Gorden-Matta Clark.
In der Transport-Kategorie werden vor allem Projekte präsentiert, die den lokalen Nahverkehr verbessern wollen. Wie etwa GACHA, der selbstfahrende Shuttlebus von MUJI, der in Kooperation mit dem finnischen Unternehmen Sensible 4 entstanden ist und der durch seinen niederschwelligen Zugang zu autonomem öffentlichem Verkehr begeistert. Ein nominiertes Produkt ist CATCH. Es wurde zur Früherkennung von HIV entwickelt und ist ein kostengünstiges Gerät im Taschenformat, mit dem Benutzer sich zu Hause selbst testen können. Eine der Nominierten in der Kategorie Grafik ist MOLD von LinYee Yuan. Es geht um die Zukunft von Lebensmitteln, ein wichtiges Thema, das mithilfe einer Online-Plattform und eines Magazins aufgegriffen wird. Es wurde herausgearbeitet, wie den zahlreichen Lebensmittelkrisen durch eine Zusammenarbeit von Designern und Unternehmen aus den Bereichen Food Design und Technologie begegnet werden kann.
In jeder Kategorie wird es einen Gewinner geben sowie einen Gesamtsieger, der am 21. November 2019 bekanntgegeben wird. Die Ausstellung läuft noch bis zum 9. Februar 2020.
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