Home Architecture Beste Architektur rund um den Globus – RIBA International Awards 2021

Beste Architektur rund um den Globus – RIBA International Awards 2021

von Markus Schraml
RIBA Int. Awards, James-Simon-Galerie

Das Royal Institute of British Architects (RIBA, zu deutsch: Königliches Institut Britischer Architekten) hat die Gewinner*innen der diesjährigen RIBA International Awards for Excellence bekannt gegeben. 16 Bauwerke rund um den Globus wurden ausgezeichnet. Dieser Preis wird alle zwei Jahre verliehen und anerkennt inspirierende Leistungen von Architekt*innen auf der ganzen Welt, deren Bauwerke bedeutenden gesellschaftlichen Einfluss ausüben. Für die Auszeichnung kommen nur Projekte außerhalb Großbritanniens infrage, Bauten im Vereinigten Königreich werden mit den regionalen und nationalen Awards sowie dem RIBA Stirling Prize geehrt.

Jedes Projekt musste einen rigorosen Beurteilungsprozess durchlaufen. Die Jury beauftragte lokale Expert*innen, die die jeweiligen Gebäude vor Ort besichtigten. Die Gewinner*innen kommen aus 11 Ländern, wobei sechs Projekte in China und jeweils ein Projekt in Bangladesch, Dänemark, Deutschland, Iran, Kanada, Katar, Kolumbien, Sri Lanka, Südkorea und den USA ausgezeichnet wurden.

Die Palette der Projekte 2021 reicht von herausragenden kulturellen Bauten wie dem „Modern Art Museum“ und seinen „Walkways“ in Shanghai bis hin zu neuen städtischen Infrastrukturen wie der Fußgänger- und Fahrradbrücke „Lille Langebro“ im Herzen Kopenhagens, von einem schönen Heim eines Künstlers in Sri Lanka bis zu einem neuen Krankenhaus in Bogotá, das Patient*innen mit der Natur verbindet.

Lille Langebro in Kopenhagen (Dänemark) von WilkinsonEyre und Urban Agency. Foto © Rasmus Hjortshøj – COAST

Architektur-Trends

Zu den wichtigsten Trends, die durch die Wahl der Sieger*innen veranschaulicht werden, gehören Gebäude, die auf Umweltprobleme reagieren, Bauwerke, die mit dem historischen Kontext, in dem sie entstanden sind, sensibel umgehen sowie multifunktionale Gebäude, die einen hohen Nutzen für lokale Gemeinschaften darstellen. Beispiele dafür sind etwa ein modernes Einfamilienhaus, das um einen Begegnungs- und Versammlungsraum für eine Dorfgemeinschaft in der chinesischen Provinz Fujian erweitert wurde, und ein Dorfzentrum, das die Architekten genau zwischen dem neuen und alten Teil des Ortes platzierten, um lokale Interaktionen zu fördern und Raum für Aktivitäten zu schaffen (Dongziguan Villagers’ Activity Center, Hangzhou, ebenfalls China).

Dongziguan Villagers’ Activity Center in Hangzhou (China) von gad × line+. Foto © Yi Fan

Auf aktuelle und drohende Umweltprobleme geht zum Beispiel die „Polygon Gallery“ in North Vancouver (Kanada) ein. Die dortige Kunstgalerie wurde mehr als einen Meter erhöht, um vor dem steigenden Meeresspiegel sicher zu sein. Für ein Gemeindekrankenhaus in Bangladesch legten die Erbauer eine Reihe von Innenhöfen an, um Licht und Querlüftung durch eine Art „Kanal“ zu schaffen. Dadurch wird die mikroklimatische Kühlung unterstützt und es kann Regenwasser gesammelt werden (Friendship Hospital, Satkhira, Bangladesch).

Friendship Hospital, Satkhira in Shyamnagar (Bangladesch) von Kashef Chowdhury/URBANA. © URBANA, Foto: Asif Salman

Historisch sensibel ist beispielsweise ein Denkmal für die Opfer von rassistischen Lynchmorden in Alabama (USA). Damit soll die Diskussion über Rassengerechtigkeit gefördert und die unhaltbare Situation in den Vereinigten Staaten dokumentiert werden. In diese Kategorie fallen auch das neue Eingangsgebäude und Besucherzentrum für die Berliner Museumsinsel (UNESCO-Welterbe), wo man sich auf möglichst ehrliche und direkte Weise mit sensiblen architektonischen und politischen Themen auseinandersetzt (James-Simon-Galerie).

The National Memorial for Peace and Justice in Montgomery, Alabama (USA) von MASS Design Group. © MASS Design Group

Architektur für ein besseres Leben

RIBA-Präsident Alan Jones betont in seinem Statement die Innovationskraft von Architektur: „In dieser Zeit ist es besonders wichtig, herausragende Leistungen in der Architektur hervorzuheben. In dieser sich schnell verändernden Welt, in der Regierungen, Kunden und die Gesellschaft die Fähigkeiten und das Wissen von Architekt*innen benötigen.“ Laut Jones habe Architektur das hohe Potenzial Leben und Gemeinschaften entscheidend zu verbessern.

Nach der Veröffentlichung der 16 Gewinner*innen des internationalen Awards folgt in diesem Jahr noch der Hauptpreis, der RIBA International Prize 2021. Die Shortlist wird im September bekannt gegeben, der Gewinner dann im November – zusammen mit der Gewinnerin des RIBA International Emerging Architect Prize. Die Jury wird von der französischen Architektin Odile Decq geleitet.


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