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Bestes Design des Nordens – Scandinavian Design Awards 2024

von redaktion
Cecilie Manz

Im Muskaliska in Stockholm wurden die Sieger der Scandinavian Design Awards 2024 bekannt gegeben. Die Auszeichnungen sind in sieben Kategorien unterteilt: Architecture of the Year, Furniture of the Year, Designer of the Year, Interior Designer of the Year, Interior Design Product of the Year, Rising Star of the Year und Sustainability Achievement of the Year. Diese Kategorien sollen das ganze Feld von renommierten bis aufstrebenden Kreativen abdecken. Die Scandinavian Design Awards sind eine Partnerschaft zwischen dem Verlag It Is Media und der Stockholm Furniture Fair.

Designer of the Year 2024

Cecilie Manz ist die Designerin des Jahres. Die Dänin hat mit einem ausgeprägten Gespür für Materialien, Details, Form und Funktion immer wieder bewiesen, dass sie fähig ist, moderner Klassiker zu erschaffen. Ihre Entwürfe wirken oft mühelos einfach, doch unter der Oberfläche verbergen sich komplizierte Technik und sorgfältige Handwerkskunst. Gerade diese Fähigkeit, das Komplizierte einfach erscheinen zu lassen, ist ein Beweis für ein tiefes Verständnis der Design- und Produktionsprozesse. „Cecilie Manz macht keine Kompromisse bei der Ästhetik oder ihrer Designsprache und ist die Schöpferin schöner, zeitloser und funktionaler Stücke, die sowohl die Umgebung als auch den Alltag bereichern“, heißt es im Jury-Statement.

Rising Star in Skandinavien

Als aufstrebendes Talent des Jahres wird Didi NG Wing Yin aus Finnland ausgezeichnet. Der in Hongkong geborene Designer lebt und arbeitet in Helsinki. Seine Kreationen basieren auf Handwerkskunst und einer besonderen Material-Kultur. Nach Meinung der Jury hat Didi NG Wing Yin das Konzept der Holzbearbeitung im zeitgenössischen Design erweitert, indem er die Materialität und die Essenz des Holzes durch konzeptionelles Denken, experimentelle Oberflächenbehandlung sowie eigene Schnitztechniken auf eine neue Stufe stellt. Der Designer befindet sich auf einer Entdeckungsreise, die ihn immer näher hin zu einem ehrlichen Ausdruck von Holzarbeiten führt.

Didi NG Wing Yin erhält den Rising Star Award. © Didi NG Wing Yin

Architektur des Jahres 2024

Den Architecture of the Year Award vergibt die Jury an das „Press House“ von Atelier Oslo aus Norwegen. Das Projekt sei eine raffinierte, zeitgemäße Interpretation der ständigen Herausforderungen, denen Architekten beim gemeinsamen Aufbau der Gesellschaft gegenüberstehen würden. „Die Architektur des Jahres ist ein Ort für praktische Poesie, ein Ort der Begegnung und des Lebens. Was könnte relevanter sein?“, urteilt die Jury.

Das „Press House“ von Atelier Oslo wird mit dem Architecture of the Year Award ausgezeichnet. Foto © Einar Aslaksen

Das Möbel des Jahres

Die „Ypsilon“-Bank, die Daniel Rybakken für Vestre (Norwegen) entworfen hat, gewinnt den Furniture of the Year Award 2024. Ungewöhnlich an diesem Möbel ist seine Entstehungsgeschichte, denn der Entwurf liegt bereits siebzehn Jahre zurück. Erst nach dieser erheblichen Zeitspanne erkannte der Designer, dass es sich lohnen würde, das Stück doch noch zum Leben zu erwecken. Dabei musste Rybakken an der ursprünglichen Idee nichts ändern, was für die hohe Qualität des Designs spricht. Die Bank ist clever, einfach, zurückhaltend und gleichzeitig von starkem Charakter. „Auch wenn das Design ikonisch und kristallklar ist, wird es niemals der lauteste Teil eines Außenbereichs sein“, meint die Jury.

Interior Design of the Year 2024

Für das beste Interieurdesign wird die 1998 von Christian und Ruxandra Halleröd gegründete Agentur Halleroed ausgezeichnet. Jüngste Projekte wie Saman Amel at Harrods in London und ein ACNE-Store in Paris sind für ihre Gewagtheit bekannt und zeugen von der Fähigkeit, Konventionen zu überwinden. Was Halleroed auszeichnet, ist ihre Rolle als Trendsetter, die Normen in Frage stellen und außergewöhnliche, ungekannte Ziele erreichen. Sie gestalten Innenräume, die über die reine Funktionalität hinausgehen und ein besonderes Gefühl des Ortes vermitteln. „Ohne Angst davor, Regeln zu brechen, hinterlässt Halleroed einen unauslöschlichen Eindruck in der Branche und widmet sich der Stärkung der Markenidentität seiner Kunden. Mit der Verpflichtung, Innenräume als einzigartige Ziele zu gestalten, faszinieren und inspirieren sie weiterhin und festigen ihre einflussreiche Position im Design“, ist in der Jurybegründung zu lesen.

Die Designagentur Halleroed spielt in einer eignen Liga. Für ihre vorbildhaften Interieurs werden sie mit eine Skandinavischen Designpreis ausgezeichnet. Foto © Martin Brusewitz

Interieur-Produkt des Jahres

Den Preis für den besten Einrichtungsgegenstand erhält das Weinregal „Silo“. Diese Kreation von Chris Martin (Massproductions, Schweden) folgt dem Credo des Unternehmens, das Martin 1999 mit Magnus Elebäck gegründet hat. Es geht darum, sich von PR-getriebenen Produktstrategien zu lösen und das Zusammenspiel von Objekt und Kontext in den Fokus zu stellen. Unabdingbar dafür ist die vollständige Kontrolle der Produktionskette. Das Weinregal „Silo“ ist ein amüsantes Kleinmöbel, eine Kategorie, die seit den 1990er-Jahren kaum mehr in Interieurs zu finden ist. „Silo“ basiert auf einer durchgehenden Linie aus Holz, indem die Flaschen fest in ausgefrästen Fächern ruhen.

Weinregal „Silo“ von Massproductions wird als bester Einrichtungsgegenstand geehrt. © Massproductions

Nachhaltigkeitspreis 2024

Den Sustainability Award of the Year erhält Home.Earth (Dänemark) für ihr starkes Engagement für Nachhaltigkeit und das Projekt Donut for Urban Development. Die Jury hebt in ihrer Begründung hervor, dass das Immobilien- und Stadtentwicklungsunternehmen mit Sitz in Kopenhagen einen kostenlos zur Verfügung stehenden Rahmen geschaffen hat, in dessen Mittelpunkt Inklusivität, soziale Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Tragfähigkeit stehen würden. „Ihr unerschütterliches Engagement für Brancheninnovation und Nachhaltigkeit ist geradezu inspirierend und macht sie zu höchstverdienten Empfängern der Nachhaltigkeitsleistung des Jahres“, so die Jury.

Home.Earth und EFFEKT sind Mitherausgeber der Publikation Donut for Urban Development, die in Zusammenarbeit mit BUILD – Department of the Built Environment, DTU – Technical University of Denmark, Donut Economics Action Lab (DEAL), Rådet for Bæredygtigt Byggeri, SLA, Sweco Architects Denmark, Stockholm Resilience Centre und Tegnestuen Vandkunsten entstanden ist.

Home.Earth erhält für die Publikation „Doughnut for Urban Development“ den Nachhaltigkeitspreis. © Home.Earth


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