Im Jahr 2020 musste der Designmonat Graz abgesagt werden. Schon damals war angekündigt worden, die geplanten Ausstellungen und Projekte 2021 zeigen zu wollen. Nun ist es soweit. Und obwohl sich die Pandemie-Situation kaum verbessert hat, war eine nochmalige Verschiebung keine Option. Denn der von der Creative Industries Styria organisierte Event soll die Kreativwirtschaft des Landes stärker ins Bewusstsein rücken und gerade in einer Zeit der Krise sind die Tools und Ansätze, die Designer*innen bereithalten, wichtiger denn je. Außerdem hat die Veranstaltungsbranche in den letzten Monaten viel dazugelernt.
Zum zwölften Mal findet der Designmonat statt, diesmal allerdings in etwas geänderter, der Coronakrise angepassten Form. Egal ob digital oder vor Ort, eines bleibt gleich – der Fokus auf gute Gestaltung in all ihren Facetten. Als Motto wurde „Redesign the Future“ ausgegeben. Die Ausstellungsschwerpunkte sind die vom „Moscow Design Museum“ kuratierte Schau „Fantastic Plastic“ im „Spitzhaus“ in der Herrengasse, „SUREAL. Sustainable Responsive Art Lab“ im designforum Steiermark und „4th Block“ in der Contipark Garage am Andreas-Hofer Platz.
Ökologisch und nachhaltig
In der Ausstellung „Fantastic Plastic“ steht das Thema Kreislaufwirtschaft im Zentrum. 70 Objekte von 30 europäischen Designstudios liefern dazu unterschiedlichste Zugänge. Etwa Kindermöbel von EcoBirdy, „Freitag“-Taschen, Mode von Galina Larina oder der „Linz Hocker“ von Thomas Feichtner. Die Schau versucht ein Bewusstsein für den Wert des Rohstoffs Plastik zu schaffen.
Die Ausstellung „SUREAL“ im designforum Steiermark bietet Einblicke in den Gestaltungsprozess des neu errichteten Merkur Campus in Graz. Das Designkonzept und die Umsetzung durch die SelfSightSeeingCompany (Itse Petz & Io Tondolo) standen dabei ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Das Projekt ist ein bemerkenswertes Beispiel einer Kunst-Unternehmens-Kooperation. Die Ausstellung „SUREAL. Sustainable Responsive Art“ zeigt die innovativen Ergebnisse dieser Zusammenarbeit.
Die internationale Triennale „4th Block“ ist eine Poster-Ausstellung, die die neuesten Trends und Innovationen mit ökologischer Botschaft oder Konnotation im modernen Plakat-Design sowie anderen bildenden Künsten zeigt. Der Fokus liegt auf Designer*innen, Drucker*innen und Künstler*innen, die sich explizit ökologisch engagieren.
Digital und physisch, wenn möglich
Die Organisatoren des Designmonat Graz haben die Veranstaltungen an die aktuelle Situation angepasst. Das bedeutet, dass zum Beispiel die Eröffnung (7. Mai, 18 Uhr) online über die Bühne gehen wird. Auch das Designmonat-Symposium (10. + 11. Mai) wird rein virtuell stattfinden. Es ist geplant, die Ausstellungen nach den dann gültigen Bestimmungen (8. Mai bis 6. Juni) zugänglich zu machen. Das Gleiche gilt für „Design in the City“, ein traditioneller Programmpunkt, bei dem in 30 Grazer Shops Design entdeckt und gekauft werden kann.
In jedem Fall wird der Designmonat Graz etwas ganz Besonderes. Wenn auch auf eine bisher ungekannte Art. „Digital ist besser“ meinten einst Tocotronic, soweit wollen wir nicht gehen, aber es hat sich schon bei anderen Veranstaltungen mittlerweile gezeigt, dass der virtuelle Raum ganz neue Spielarten ermöglicht – wenn er gleichwohl nie die physische Präsenz ersetzen kann.
Hier geht es zum Programm des Designmonat Graz 2021.